Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

Neapel. 
Pra. Giovanni da. Fiesole. 
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Was in Neapel ausser den schon genannten Werken aus dieser 
Zeit vorhanden ist, hat nur den Werth kunsthistorischer Belege. Von 
Mastro Simone, einem Zeitgenossen Giotto's, ist in S. Lorenzol 
(Querschiif links) ein von Engeln umschwebter S. Antonius von Pa- 
dua. und (7. Cap. rechts) der heil. Ludwig von Toulouse, Welcher 
seinem Bruder Robert die Krone reicht.  In S. Domenico maggiormb 
2. Cap. r. mittelgute und sehr übermalte Fresken mit der Legende der 
h. Magdalena;  6. Oap. r. (del Croceüsso) ausser Zingarüs Kreuz- 
tragung u. a. eine säugende Madonna;  7. Cap. r. eine andere, in 
einer Grabnische;  in der hintern Oapelle gegen Strada. della. Tri- 
nita zwei alte Bilder (von Stefanone?)  Von dem in Neapel 
sehr gerühmten Oolantonio del Fiore, der schon 1374 thätig 
war und bis 1444 gelebt haben soll, ist nur ein einziges Werk ge- 
niessbar aufgestellt, die Glorie des S. Antonius abbas, hinten im Chorß 
von S. Antonio. Wer den Weiten Weg (bis vor Porta Oapuana) nicht 
scheut, wird ein Bild finden, das man in Florenz kaum eines Blickes 
würdigen möchte. Die Thürlunette an S. Angele a Nilo, von dem-d 
selben Meister ausgemalt, ist vor Staub nicht mehr kenntlich. 
Für die Geschichte des Madonnentypus: die Mad. della rosa, ine 
einer Cap. der linken Seite des Domes von Capua; streng germaniseh 
und vielleicht noch aus dem XIII. Jahrh; die übrigen neap. Madon- 
nen jener Zeit noch byzantinisch. 
Ehe wir zu dem Styl des XV. Jahrh. übergehen, muss von einem 
florentinischen Meister die Rede sein, in dessen Werken die Richtung 
Giottds, ja der germanische Styl überhaupt noch einmal zu einer 
herrlichen Erscheinung aufflammt, ja gleichsam den höchsten und letz- 
ten Gipfel erreicht, von dem seligen (Beate) Fra Giovanni An- 
gelico da Fiesole (1387-1455). 
Zu dem Element der Schönheit, welches Orcagns. in die Schule 
gebracht, fügt dieser in seiner Art einzige Meister den Ausdruck 
überirdischer Reinheit und Innigkeit. Eine ganze grosse ideale Seite 
des Mittelalters blüht in seinen Werken voll und herrlich aus; wie 
das Reich des Himmels, der Engel, Heiligen und Seligen im from- 
men Gemüthe der damaligen Menschheit sich spiegelte, maßen Wir 
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