Bologna.
Die Mezzaratta.
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Und dieselbe Behandlungsweise, dieselbe Talentlosigkcit bleibt das
Merkmal der Schule bis über die Mitte des XV. Jahrh. hinaus. Von
diesen lifiadonnen- und Cruciiixmalern werden hauptsächlich genannt:
Lippo di Dalmasio. Servi, eine der hintersten Cap. des Chor-a
umganges: Mad. mit SS. Cosmas und Damian; in derselben Kirche
noch mehrere alte Madonnen von verschiedenen Händen.
Simone da. Bologna. In der vierten jener sieben Kirchen zub
S. Stefano (S. Pietro e Paolo) rechts neben dem Chor: ein Crucifi-
xus; in der siebenten (S. Trinitä) an einem Pfeiler: S. Ursula. mit
ihren Gefährten. (In der ersten dieser Kirchen, beiläufig gesagt, Fres-
ken der Kreuztrngung links im Chor, und der Kreuzigung auf
dem Hochaltar, von einem auch der Herkunft nach unbekannten Ma-
ler des XV. Jahrh.) In einem Gang an der siebenten Isiirche: An-
zahl kleiner altbolognes. Bilder.) In S. Giacomo maggiore, drittee
Cap. des Chorumganges rechts: Simone's bester Oruciüxus, datirt 1370.
Einzelnes in der Pinacoteca. d
J ac obus Pauli (den man in Bologna beharrlich mit dem unten
zu nennenden Giacomo dkivanzo identiiicirt). Mehreres in der Pins-ß
coteca; an dem grossen Altar in S. Giac. maggx, dritte Cap. desf
Chorumgnngs, rechts, ist von ihm die Krönung lllariä.
Die einzige Kirche, in der eine grössere Reihe von Fresken der
Schule erhalten ist, liegt vor Porta Castiglione auf dem Wege zur
Villa Aldini 5 es ist die Mad. della. Mezzaratta. Hier sieht man, ge-g
genwärtig gewissenhaft gereinigt und zugänglich gemacht, Malereien
von Vitale (das Presepio), J acobus (wahrscheinlich Jac. Panli,
u. a. der Teich von Bethesda. und die Geschichte Josephs), Simone
(der Kranke, welcher durch das Dach hereingelassen wird) Christo-
foro oder Lorenzo (Geschichten des Moses) etc. etc. Der Durch-
schnitt ist beträchtlich besser als in den 'I'afelbildern.
In S. Petronio enthält die 4. Oap. links unbedeutende Wandfres- h
ken (etwa um 1400), dem Buffelmaco oder gar dem Vitale zugeschrie-
ben; beides chronologisch unmöglich. Der Maler hat z. B. in seinem
Weltgericht schon begreiflicher und wirklicher sein Wollen als 01'-
Cagna; seine Heiligen sitzen auf zwölf Reihen Bänken zu beiden Seifen
Christi, gleichsam ein Concil bildend. (Nenerlieh dem Simonc beige-
legt.) Die beiden Fresken in der ersten Capelle links sind gering,i