Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

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Malerei des romanischen Stylesä. 
Giunta. 
Plorentiner. 
von derjenigen Guido's abhängig, sondern ein Rückschritt ins Rohe 
und Starre.  
Von einem Zeitgenossen Guido's, von Giunta Pisano, ist bei- 
nahe unnütz zu sprechen, da die ihm zugeschriebenen Fresken in der 
aOberkirche von Assisi leider so vicl als erloschen sind. Es war 
darunter jene phantastische Scene des Simon Magus, der von den 
Dämonen in der Luft herumgezerrt wird; einzelne byzantinische Minia- 
turen enthalten Ähnliches, hier aber war, alten Abbildungen zufolge, 
den Dämonen zum erstenmal Leidenschaft und rechte momentane Ge- 
walt gegeben. (1848 sah ich von diesem Fresco nur noch,einen mat- 
bten Schimmer.) Die 5 Halbiiguren von Heiligen in der Academie zu 
cPisa tragen Giunta's Namen kaum mit Recht; der Crueiiixus in S. Ra- 
nieri ebenda ist kaum sichtbar. Eine kenntliche Parallele zu dem 
Streben des grossen Bildhauers Niccolö Pisano (S. 563) bieten die 
erhaltenen pisanischen Malereien nicht dar. 
In Florenz war die Ausschmiickung des Baptisteriums die 
Hauptaufgabe für die erste Iläilfte des XIII. Jahrh. und noch für Jahr- 
dzehnde weiter. Die Chornisohe, seit 1225 von einem Mönch Jaco- 
bus mosaicirt, enthält eine vorzüglich bedeutende Neuerung; kniende 
Figuren auf korinthischen Capitälen sind als Träger des Mittelbildes 
angewandt, einer der frühsten rein künstlerischen Gedanken, denn 
wenn diese Träger auch einen symbolischen Sinn haben mögen, so 
functioniren sie doch hauptsächlich der bessern Raumvertheilung zu 
Liebe, von der die byzantinische Kunst, im ausschliesslichen Dienst 
"der Tendenz, gar keine Notiz genommen hatte; sie sind die Urvater 
eder 'l'rag- und Fiillüguren der Sistina. Im Kuppelraum selbst ist der 
grosse Christus von dem Florentiner Andrea Tafi (1213-1294) 
 innerhalb der byzant. Umrisse eine sehr bedeutende, neu und würdig 
belebte Gestalt. Die concentrischen Streifen mit biblischen Geschich- 
ten und Engelchören, welche den Rest der Kuppel einnehmen, ver- 
rathcn vier bis fünf verschiedene Hände; einiges ist rein byzantinisch 
und darf Wohl am ehesten dem Griechen Apollonius zugeschrieben 
werden, Welcher aus Venedig herübergekommen war; anderes ist rein 
romanisch und erinnert an das Bapt. von Parma; wieder anderes ist 
von gemischtem Styl. Ausserdem lernt hier die Mosaikmalerei der 
Architektur dienen an Friesen, Balustraden u. a. Bautheilen.
	        
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