Tosoana. Guido da. Slena. 7.43
chalkirchen bemächtigt und ebenfalls in Mosaik zu arbeiten anfängt.
Von da an scheint ein wahrer Kampf begonnen zu haben; die by-
ZS-Iltillisch Gesinnten behaupten theils mit aller Macht ihren Schleu-
drian: theils nehmen sie den neuen Styl in die Lehre, vermischen 11111
mit dem ihrigen, suchen ihm seine wahre kecke Physiognomie Zu
nehmen. In den genannten Werken von Parma und Venedig 13111101111
81' ungebändigt Wieder empor, allein daneben behauptet sich auch der
Byzantinismus, sowohl in seiner schroffen Gestalt als auch mit ein-
zelnen Coneessionen; sein völliger Sturz tritt erst durch die Schule
Giottds ein. Was ihn so lange aufrecht hielt war wesentlich seine
"Verbindung mit der vornehmsten, heiligsten Gattung der Malerei, mit
dem Mosaik. Erst als dieses selber zwar nicht seine Fortdauer aber
doch seine Herrschaft unwiederbringlich einbüsste, als ganz Italien
sich an Fresken zu begeistern im Stande War, da erstarb auch der
byzantinische Styl. '
In Toscans. besass er gerade zu Anfang des XIII. Jahrh., als die
höhere Bliithe des Landes (Pisa ausgenommen) erst begann, das un-
läugbere Übergewicht. Das Verdienst der toseanisehen Maler der
nächstfolgenden Zeit, mit welchen man einst nach Vasarfs Vorgang
die Kunstgeschichten zu beginnen pflegte, bestand auch nicht sowohl
in einem sofortigen Umsturz dieses Styles, als in einer xieuen Belebung
desselben; innerhalb der byzantinischen Gesarnrntaußassung wird das
Einzelne freier, lebendiger und schöner, bis endlich die Hülle völlig
gesprengt ist.
Diese gilt zunächst von Guido da. Sie n a. Auch in seiner Va-
terstadt herrsehte noch der Byzantinismus, _wie die ältesten Werke
der dorüääell Aeadcmie beweisen. (Mit Ausnahme etwa. des oben
S. 556, d erwähnten Altarvorsatzes vom Jahr 1215, welcher eine rohe a
romanische Arbeit ist.) Allein Guidws grosse Madonna. vom Jahr 1221 h
in S- 130111811100 (2. Cap. links vom Chor) zeigt innerhalb der rituellen
byzant. Anlage nicht nur einen Anfang von Lieblichkeit, sondern auch,
namentlich in der Stellung des Kindes, ein Gefühl für Linien und eine
lebendige Zeichnung. Die Madonna des Diotisalvi in der COH-c
eezione (oder ai Servi, rechts), volle 60 Jahre jünger, ist nicht nur