Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

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MOÜGNIG Malerei. 
akleinere Schlacht im Pal. Pitti, Einiges auch im Pal. Corsini zu Flo- 
renz. Von dem farbenreichern Bourguignon, in welchem Cer- 
b quozzi und. Rosa zusammentreifen, gelten als echt u. a. zwei Schlachten 
cim Pal. Borghese, eine grosse im Pal. Pitti, zwei grosse (wahr- 
dscheinlich Abbildungen bestimmter Ereignisse) und zwei kleinere in 
eden Ufiizien, zwei im Pal. Capponi zu Florenz, und mehrere im Pal. 
f Oorsini ebenda, wo man auch die ganze Schule kennen lernt, die sich 
an diese Künstler ansehloss. Gegenüber dem ganz geistesleer gewor- 
denen, einst von der Constantinssehlacht abgeleiteten Schlachtbilde der 
Manieristen (z. B. bei Tempesta) muss diese neue Behandlungsweise 
ein grosser Fortschritt heissen. Allein neben prächtig hervortretenden 
Episoden (die sich dann zu Wiederholen pflegen) läuft auch ganz ge- 
dankenloses Fliekwerk mit. In einigen Jahrzehnden hatte man sich, 
Wie es scheint, an der Gattung so völlig satt gesehen, dass sie ein- 
schlief. Oder das unkriegerisehe Italien überliess sie den Franzosen 
(Van der Meulen) und den Deutschen, bei welchen Rugendas sie neu 
und eigenthümlich belebte. 
Eine der schönsten Äusserungen des europäischen Kunstgeistes 
dieser Periode ist die Landschaftmalerei. Ihre wichtigsten Entwick- 
lungen gehen auf italienischem Boden, in Rom, aber grösstentheils 
durch Nichtitaliener von Statten. 
Angeregt durch flandrische Bilder hatte sie im XV. Jahrh. die 
ersten naturgemässen Hintergründe geliefert, nicht um für sich et- 
was zu bedeuten, sondern um nach Kräften die Stimmung des Be- 
schauers beim Anblick heiliger Scenen (S. 800-844) und liebevoll ge- 
malter Bildnisse (S. 861) zu erhöhen. Dann hatte Rafael sie zu einer 
höhern, gesetzmässigen Mitwirkung herbeigezogen, als er in möglichst 
Wenigem das Leben der Patrierehcn zu schildern hatte (S. 926). 
g(V0n Polidoro und Maturino zwei Frescolendschaften in S. Sil- 
vestro a Montecavallo zu Rom, in einer Cap. links.) Zu gleicher Zeit 
erkannte Tiz i an ihre hohe Unentbehrlichkeit für die Existenzmalerei und 
legte bei entscheidenden Anlässen (S. 970, e; 974, a.) den poetischen Aus- 
druck wesentlich mit in die landschaftliche Umgebung. Er zuerst 
hat diesen Theil der Welt in malerischer Beziehung vollkommen ent-
	        
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