Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

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Moderne Malerei. 
avier Rundbilder der Elemente (Pal. Borghese) die coketteste Lieblich- 
keit erreichen, deren ein Bologneser fähig war: ein paar hübsche kleine 
bBilder in den Uffizien; hübsche Putten am Gewölbe der Chornische 
ein S. M. della Paee zu Rom. Den tiefsten Eindruck muss aber Do- 
menichino auch hier auf Nie. Poussin gemacht haben. Sein Triumph 
ddes Ovid (Pal. Corsini in Rom), sein Einzug der Flora (Gal. des Ca- 
epitols), sein Zeitgott, der den Horen zum Tanze aufspielt (Academie 
von Venedig) mit ihren erloschenen Farben und etwas allgemeinen 
Formen reizen den Blick nicht; wer aber die Kunst geschichtlich be- 
trachtet, wird dieses Streben, in der Zeit der falschen Prätensionen 
rein und wahr zu bleiben, nur mit Rührung verfolgen können. Und 
einmal ist er auch ganz naiv und schön, in der Hirtenscene oder N0- 
fvellenscene des Pal. Colonna; einem Bilde, welches sich gar wohl 
dem berühmten „Et in Arcadia ego" (Louvre) gleichstellen darf.  
Guercino hat ausser jenen Fresken der Villa Ludovisi (S. 1Ol6,f) eine 
gAnzahl meist gleichgültiger Historienbilder gemalt (Mucius Scsevola, 
im Pal. Pallavicini zu Genua), unter welchen nur die genannte Dido 
hauf dem Scheiterhaufen (im Pal. Spacla zu Rom) durch Schönheit des 
Ausdruckes und durch ungemeine Kraft der Farbe sich auszeichnet.  
Von einem sonst wenig bekannten Giacinto Geminiani ist in den 
iUffizien (I. Gang) eine "Allfülldllllg der Leiche Leanders" , welche 
die besten Inspirationen eines Guercino und Poussin in hohem Grade 
zu vereinigen seheint- Guido lässt mit solchen Scenen in der Regel 
ksehr kalt. Seine Nausicaa (Mus. von Neapel) hält mit grosser See- 
lenruhe Hof zwischen ihren Mägden. Seine Entführung der Helena 
I(Pal. Spada) geschieht wie ein anderer Ausgang am hellen Tage. 
Das treffliche Bild einer Nymphe und eines Helden, in den Uffizien.  
Von der Elis. Sirani, welche Guido's maniera seconda zu reprodu- 
mciren nicht müde wird, findet man eine Caritas mit drei Kindern im 
Pal. Sciarra.  
Die Naturalisten malten lieber das Heilige profan als das Profane 
ideal; sie entschädigten sich durch das Genre. Salvator, der ihnen 
entrann, um sich in allen möglichen Gattungen zu versuchen, gab in 
nseinem schon erwähnten Cati1ina.(Pa]. Pitti) eine ausgesuchte Ge-
	        
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