Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

Scenen des A. T.; Parabeln; Protanmalerel. 
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schädigen. Dem Calabrese, als er die Rückkehr des verlornen 
Sohnes malte (Museum von Neapel), erschienen offenbar die Präce-a 
dentien seiner Hauptperson als etwas sehr Verzeihliches. „Es hat 
eben sein müssen."  Domenico Feti (mehrere kleine Parabel- 
bilder im Pal. Pitti und den Ufiizien) ist hier einer der Bessern. h 
Die eigentlich profane Malerei, mythologischer, allegorischer und 
historischer Art, wozu besonders noch eine Menge Scenen aus Tasso 
kommen, kann hier nur kurz berührt werden. Die Caracci gaben 
mit ihrem Hauptwerk im Pal. Farnese im Ganzen den Ton an. Wieß 
sie hier die idealen Formen bildeten, ohne reine Grösse und ohne 
rechtes hinreissendes Leben (S. 1011), aber tüchtig und consequent, 
so componirten sie auch die Liebesseenen der Götter. Was sie in 
Bologna von römischer Geschichte u. dgl. in die Friese von Sälen ge- 
malt haben (Pal. Magnani, Pal. Fava), ist daneben kaum des Aufsu- d 
chens werth. (Bedeutend sollen Lod. CaraccVs Fresken im PaLe 
del Giardino zu Parma sein.) Von den Kaminbildern de1' Schule wer- 
den leider die besten ausgesagt, wie ich denn eine schöne improvi- 
sirte Figur dieser Art von Guido in einem Magazin käuflich gefunden 
habe.  Bei Camuccini in Rom drei Bilder aus Tasso, von pastoral-f 
heroischer AuiTassung, in leuchtend schönen Landschaften, als Werke 
des Agostino, Lodovico und Francesco Caracci geltend.  
Das Beste und Schönste verdankt man Domenichino. Das Bild 
der schiessenden und badenden Nymphen (Pal. Borghese in Rom)g 
zeigt zwar weder ganz reine Formen noch venezianische Lebensfülle, 
allein herrliche Motive und jenen echten idyllischen Charakter, wel- 
cher hier wie bei den Venezianern (S. 976) die glücklichste Eigen- 
schaft mythologischer Bilder ist. Die abgenommenen Fresken aus der 
Villa Aldobrandini bei Frascati (jetzt ebenda) behaupten diesen selben 
Charakter durch ihre Anordnung in grossartiger Landschaft. Die 
Deckenfresken im Hauptsaal des Pal. Costaguti in Rom enthalten zwarh 
eine unglückliche Allegorie (der Gott der Zeit hilft der Wahrheit, sich 
zum Sonnengott zu erheben), aber die Formen sind schöner und ge- 
Wissenhafter als bei den andern Malern, die in diesem Palast gemalt 
haben (Guercino, Albani, Lanfranco etc.) Zwei kleine , sehr hübSChßi 
mythologische Bildchen im Pal. Pitti.  Der nächste, welcher in der 
Behandlung des Mythologischen von D. lernte, war Albani, dessen
	        
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