Der Aifect in der biblischen Geschichte.
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pflegt. Eine Anbetung der Hirten von Sassoferrato (Mus. vona
Neapel) giebt gerade das Gemiithliche, das vorzugsweise sein Element
ist; im Jahrhundert des Pathos eine vereinzelte Erscheinung. Von
den Geschichten der heil. Anverwandten werden jetzt vorzugsweise
nur die pathetischen, besonders die Sterbebetten behandelt: der Tod
der heil. Anna (von Sacchi, in S. Carlo ai catinari zu Rom, Altarh
links), der Tod des heil. Josephs (von Lotti, in der Annunziata zuc
Florenz, Cap. Feroni, die zweite links; von Franceschini, in Corpus d
Domini zu Bologna, erste Oap. links). Oaravaggio dagegen, der
oft mit Absicht das Heilige alltäglich darstellte, malt (in einem Bildee
des Pal. Spada zu Rom) zwei hässliche Nätherinnen, womit die Er-
ziehung der Jungfrau durch S. Arma-gemeint ist. Bei den Kindbetten
(L o d. Car a cci: Geburt des Johannes, Pinac. von Bologna, spätes reso- f
lutes Hauptbild) mochte man, wenn auch unbewusst, den Nachtheil em-
pfinden, in welchem man sich z. B. gegen die Zeit eines Ghirlandajo be-
fand; damals war die Grundauffassung ideal, das Einzelne individuell,
jetzt die Grundauffassung prosaisch, die Einzelform allgemein. (Be-
sonders einflussreich müssen die nur unscheinbaren Bilder des Ago-E
stino und L0 dovico in S. Bartolommeo di Reno zuBologna, 1.Cap.l.,
Anbetung der Hirten, Beschneidung und Darstellung, gewesen sein.)
Unter den Jugendgeschiehten Christi, die nunmehrdn senti-
mentaler Absicht bedeutend ausgesponnen wurden, behauptet die Ruhe
auf der Flucht immer den ersten Rang, und hier giebt Coreggids Ma-
donna della scodella (S. 954, c) wesentlich den Ton an. Eine schöne
kleine Skizze des Annibale im Pal. Pitti zeigt diess z. B. deutlich;h
auch das betreiiiende unter Bononeis trefflichen Frescobildern imi
Chor von S. Maria in Vado zu Ferrara. U. a. m. Noch einmal
trifft Caravaggio den Wahren idyllischen Inhalt, wenn auch in sei-
ner barocken Art. (Bild im Pal. Doria zu Rom: Mutter und Kindk
schlummern, ein Engel spielt Violin und Joseph hält das Notenblatt.
Er hat auch eine „Entwöhn1mg des Bambino" in" seiner derbsten Art!
dargestellt; Pal. Corsini.) Bei den Meisten aber wird die Scene zu
einer grossen Engelcour im Walde; so schon in dem oben (S. 1008 n,)m
erwähnten Prachtbilde des Rutilio Manetti; vollends aber ist es
ergötzlich zu sehen, was ein später Neapolitaner daraus gemacht hat.
(Bild des Gia c. del Po, im rechten Querschiif von S. Teresa. zu Nea-n
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