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Moderne Malerei.
Wiederholung eines der beiden treiflichen Greisenporträts im Museum
avon Neapel ist. Im Pal. Doria zu Rom möchte der Kopf eines
Sechszigers, mit Mütze, wohl echt sein. (Von einem seiner Nachfol-
ger, Gerbrand van den Eckhout, ist Isaads Opferung, ebenda.)
b Dem Mirevelt wird im Museum von Neapel das Kniestück
eines jungen Rathsherrn, und ein Brustbild, beide vorzüglich, zuge-
cschrieben. Dem j. Pourbus im Pal. Pitti das (eher holländische)
dPorträt eines jungen Mannes, und in den Uffizien der vortreffliche
Kopf des Bildhauers Francavilla (S. 686). Ein Van der Helst
evon erstem Werthe ist das Kniestück eines alten Rathsherrn, im Pal.
fPitti. Ebenda, von Peter Lely: Cromwell, unendlich tief und
wahr aufgefasst, nach der geistigen, wie nach der rohen Seite, mit
geinem Züge der Bekümmerniss; die andern Porträts des Lely, im
Niobesaal der Ufiizien, reichen nicht an dieses Werk.
h Es genügt z. B. ein Blick auf die Malersammlung in den Uffi-
zien, um sich die volle Superiorität der Niederländer klar zu machen.
Die Italiener des XVII. Jahrh. suchen in ihren Porträts vorzugsweise
einen bestimmten Geist, eine bestimmte Thatkraft auszudrücken und
fallen dabei in das Grelle und Priitentiöse; die Niederländer (hier
freilich nur geringere Exemplare) geben das volle Dasein, auch die
Stunde und ihre Stimmung; durch Farbe und Licht erheben sie auch
das Porträt zu einem der Phänomene des WVeltganzen. (Die Fran-
zosen von Lebrun an interessiren in dieser Sammlung durch ihren
lockern und doch so gutartigen und anständigen physiognomischen
Ausdruck.)
Ein Flamänder, Sustermans von Antwerpen (1597-1681), hat
sein Leben in Florenz zugebracht und hier jene Menge ganz vortref-
licher Porträts geschaffen, welche oft genug an Van Dyck streifen.
i(Viele, u. a. der Dänenprinz, im Pal. Pitti; andere, u. a. Galilei,
kin den Ufüzien; dann in den Pal. Corsini und Guadagni etc.) Von
ihm und auch wohl von Rembrandt mögen dann die in Florenz ge-
lmalten Bildnisse Sa1vator's inspirirt sein; so im Pal. Pitti: sein
eigenes, und die Kniefigur eines Geharnisehten, welche ohne Rem-
brandt nieht entstanden wäre. Auch andere Italiener bekennen sich
im Porträt fast oifen zu ausländischen Vorbildern; C rist of an o Alle ri