Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

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Moderne Malerei. 
adas Reifste und Herrlichste: die Allegorie des Krieges (Pal. Pitti), 
wo Farben, Formen und Moment untrennbar als eins empfunden sind; 
ebenda die eine heil. Familie (mit der geflochtenen Wiege);  dann 
mehrere eigenhändige Bacchanalien von 3-4 Figuren aus dieser sei- 
bner goldenen Zeit: in den Ufiizien; im Pal. Brignole zu Genua; im 
cPal. Pallavicini ebenda;  ebenfalls Wohl eigenhändig: Hercules bei 
dden Hesperiden, im Pal. Adorno ebenda;  endlich das grosse Mei- 
esterwerk auf dem Hauptaltar links in S. Ambrogio ebenda: S. Igna- 
tius, der durch seine Fürbitte eine Besessene heilt, in Auffassung, 
Form und Farbe von einem feinbliitigen, nobeln Naturalismus, der die 
Neapolitaner unendlich überragt; in dem Heiligen ist z. B. noch der 
spanische Edelmann dargestellt; sein Ausdruck wird mächtig gehoben 
durch das kluge, gleichgiiltige Wesen der ihn umgebenden Priester 
fund Chorknaben.  Die beiden grossen Bilder im Niobesaal der Uf- 
iizien, die Schlacht von Ivry und Heinrichs IV Einzug in Paris, 
möchten als ganz eigenhändige Improvisationen der besten Zeit einen 
bestimmten Vorzug haben vor den meisten Bildern der Galerie de 
Marie de Medicis im Louvre; sie zeigen uns den Prometheus des 
Colorites gleichsam mitten in der Gluth des Schaffens. 
g Atelierbilder und spätere Werke: Pal. Pitti: Nymphen im Walde 
von Satyrn überrascht; die zweite heil. Familie vielleicht Copie eines 
hFranzosen.  Ufiizien: die kleinere Allegorie des Krieges.  Brera. 
iin Mailand: das Abendmahl   Pal. Manfrin in Venedig: treffliehe 
aber doch verdächtige Skizze des Bildes von S. Bavon in Gent. 
Unter den Porträts sind Juwelen ersten Ranges: eine Dame in 
kmittlern Jahren, von nichtsnutzigem Ausdruck, mit dem Gebetbueh 
(Uffizien); ein vornehmer schwarzgekleideter Herr mit Krause und 
lgoldener Kette (ebenda);  die sog. vier Juristen, obwohl nicht ganz 
glücklich geordnet (Pal. Pitti).  Früh und echt: der Franciscaner 
m (Pal. Doria in Rom).  Mittelgut: Philipp IV (Pal. Filippo Durazzo 
in Genua).  Über viele andere Bildnisse wage ich nicht zu urtheilen. 
Van Dyck hat ausser der für echt geltenden und dann jeden- 
nfalls frühen Grablegung im Pal. Borghese zu Rom fast nichts von 
idealem Inhalt in Italien hinterlassen als ein paar Köpfe; so die auf- 
uwiirtsblickende Madonna (im Pal. Pitti), deren ungemeine Schönheit 
p vielleicht eine Anregung von Guido her vcrriith; eine andere (Pal. Spinola,
	        
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