Das Colorit.
Die Niederländer.
1019
stattlieh ausgemalt; der Calabrese bedeckte Chor und Kuppel des!
Carmine zu Modena. mit seinen Improvisationen etc.
Von den Römern hat Sacchi ein kräftiger-es und griindlicheres
Colorit als Cortona (die Messe des heil. Gregor, und S. Romuald mitb
seinen Mönchen, vatican. Galerie; Tod der S. Anna, in S. Carlo ein
catinari, Altar links). Maratta. mit aller Sorgfalt ist hierin auifallend
matt; einzelne Köpfe, wie etwa „1a pittura." im Pal. Corsini, gerathenll
ihm am ehesten ganz lebendig und schön; seine liiadonna. mit dem
schlafenden Kind, im Pal. Doria, ist auch in der Farbe der reprodu-e
cirte Guido.
Von den Florentinern ist der schon (S. 1008) genannte Furini
Imermiidlieh bemüht, das Fleisch seiner weiblichen Akte immer mür-
ber und weicher darzustellen (Pal. Pitti: Schöpfung der Eva; PaLf
Capponi: David und Abigail; Pal. Corsini: Aktfiguren und Nlytho-g
logisches).
Die spätem Venezianer (S. 909) sind im besten Falle die Ans-
beuter Paolrfs; Tiepolo befleissigt sich dabei eines hellen Silbertons.
Man wird vielleicht nach längerer Beobachtung mit uns der An-
sicht sein, dass die grössten Meisterwerke des Oolorites, welche Italien
aus dieser ganzen Periode besitzt, ein paar Bilder von Rubens und
Murillo sind. Den Rubens kann man in Italien von seiner frühesten
Zeit, d. h. von seinem dortigen Aufenthalt an verfolgen. Die 3 grossen
Bilder im Chor der Chiesa. nuova zu Rom (Madonnabild von Engelnh
umgeben, und zwei colossale Gemälde mit je 3 Heiligen) zeigen wie
seine eigenthümliche Charakteristik und sein Colorit sich loszuringen
beginnen von den verschiedenen Manieren die ihn umgeben; auch in
der Beschneidung auf dem Hochaltar von S. Ambrogio zu Genuai
kämpft er noch mit Auffassung und Farbe der Caracci; schon fast
ganz er selbst tritt uns entgegen in dem S. Sebastian, welchem diek
Engel die Pfeile aus den Wunden ziehen (Pal. Oorsini in Rom), und
in der idyllisch naiven Auffindung des Romulus und Remus (Gal. desi
Capitols); beide Bilder mit gelblichen Fleischtönen; die 12 Halb-
iigureu von Aposteln (Casino Rospigliosi) glaube ich für echte Werke m
schon aus seiner beinah vollendeten Zeit halten zu dürfen. Dann