Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

Seine Schule. 
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abhängig ist. Desshalb, weil die Modernen ihn ganz in sich aufnah- 
men, erscheinen uns seine eigenen Werke so oft als modern. Selbst 
was dem XVIII. Jahrh. speciiisch eigen scheint, ist in ihm stellen- 
weise vorgebildet. 
Die ganze Schule ist in der Galerie und den Kirchen von Parmaa 
stark repräsentirt. Man wird weniges Lobenswerthe von Pomponio 
Allegri (Cfs Sohn), Lelio Orsi, Bernardino Gatti, Gutes und 
sehr Fleissiges von Franc. Rondani (Dom, Fresken der 5. Cap, 
rechts), mehreres noch ganz Angenehme von Michelangelo An- 
selmi, auch wohl von Giorgio Gandini vorfinden, das Meiste an 
Zahl jedenfalls von der Malerfamilie der Mazzola oder Mazzuoli, 
Welche sich in diesem Jahrhundert ganz an Coreggio ansehloss. Gi- 
rolamo M azzola versehmelzt bisweilen einen Zug älterer Naivetät 
mit der Art Coreggids und der römischen Schule zu einem wunder- 
lichen Rococo. Im Ganzen ist er weniger widerwärtig als sein be- 
rühmterer Vetter: 
Frances eo 'Mazzola, genannt Parmegianino (1503-1540). 
Seine „Mad0nna mit dem langen Halse" im Pal. Pitti zeigt mit ihrerh 
unleidlichen Aiiectation, wie falsch die Schüler den Meister verstanden 
hatten, indem sie glaubten, sein Zauber liege in einer gewissen apar- 
ten Zierlichkeit und Präsentationsweise der Formen, während doch 
das momentane Leben der reizenden Form die Hauptsache ist. An- 
derswo ist Parmegianino ergötzlich durch die Manieren der grossen 
WVelt, welche er in die heiligen Scenen hineinbringt. Seine heil. Ca- 
tharina (Pal. Borghese in Rom) lehnt die Complimente der Engel mitc 
einem unbeschreiblichen bon genre ab; bei der pomphaften Heiligen- 
cour im Walde (Pinacoteca von Bologna) giebt die Madonna nur mitd 
vornehmster Zurückhaltung das Kind der heil. Catharina. zum Cares- 
siren her. 
Allein im Porträt, WO das vermeintlich Ideale wegfiel, ist P. einer 
der treiilichstcn seiner Zeit. Im Museum von Neapel gehören seinec 
Bildnisse des "Columbus", des „Vespucci" (beide willkürlich so be- 
nannt), dasjenige des De Vincentiis und das der eigenen 'l'0cliter des 
Meisters zu den Perlen der Galerie, während die Oolosse des Pytha-
	        
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