Pacchiarotto.
Beccafuml.
Peruzzl.
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gen (im Chor) ihm zugeschrieben, grosse figurenreiche Compositionen,
schon ziemlich römisch. In den Uffizien das Rundbild einer heiLa
Familie.
Der grosse Baumeister Baldassare Peruzzi ist als Maler
entweder vorzugsweise Decorator (S. 173, f) oder in den Manieren des
XV. Jahrh. befangen (Deckenbilder des Saales der Galatea in derb
Farnesina zu Rom, WO freilich neben Rafael Alles unfrei aussieht).
Auf den wenigen Malereien seiner spätern Zeit ruht jedoch Rafaels
und Sodomaüs Geist. Das Fresco der ersten Capelle links in S. Mariac
della Paee zu Rom, eine Madonna. mit Heiligen und Donator, hält
diessmal gegenüber von Rafaels Sibyllen wenigstens so Weit die Probe
aus, dass man in den schönen und klar gegebenen Charakteren und
in der freien Behandlung den Künstler der goldenen Zeit auf den
ersten Blick erkennt. In der Kirche Fontegiusta zu Siena (links) istd
das einfach grandiose Freseobild des Augustus und der tiburtinisehen
Sibylle trotz seiner übeln Beschaffenheit ebenso ein ergreifender Klang
aus jener grossen Epoche. (Die Malereien im Chor von S. Onofrioe
zu Rom, die Mosaiken in der unterirdischen Capelle von S. Croce inf
Gerusalemme ebenda, und die wenigen Staffeleibilder PeruzzPs gehören
vorwiegend zu seinen manierirten Sachen.)
Von dem Untergang der Republik an (1557) verdunkelt sich auch
der künstlerische Glanz Sienzüs, doch nur für einige Zeit. Die Nach-
bliithe der ital. Malerei, welche gegen Ende des XVI. Jahrh. beginnt,
hat gerade hier einige ihrer tüchtigsten Repräsentanten.
In Ver ona repräsentiren vorzüglich zwei lüaler die goldene Zeit:
Gianfrancesco Caroto, Schüler Mantegnais, und Paolo Ca-
vazz 01a, Schüler des Franc. Morone; Welchen man noch den Giol-
fino beigesellen kann.
Durch die Verhüllung der Altarblätter wegen der Fasten Sah Sich
der Verf. mit seinem Ürtheil beinahe ganz auf die Gemälde derselben
in der Pinacoteca zu Verona beschränkt. Oaroto 's graue Unter-