Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

Sodoma. 
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Mit voller Freude hat Sodoma, wie die Grössten seiner Zeit über- 
haupt, nur in Fresco gearbeitet. Da erging sich seine Hand im frei- 
sten und sichersten Schwung; mit hohem Genuss wird man diese 
gleiehmässigen, leichten Pinselstriche verfolgen, mit welchen er die 
Schönheit festzauberte. In Staifeleibildern war er insgemein befange- 
ner, und brauchte Farben, die einem ungleichen Nachdunkeln unter- 
worfen sind, sodass z. B. ein ohnehin iiberfiilltes Bild wie seine An- 
betung der Könige in S. A gostino zu Siena. (Nebencapelle rechts)a 
ungünstig wirkt. In andern Fällen jedoch, wo sich z. B. die Haupt- 
figuren mehr isoliren, siegt er durch die sehr gewissenhafte Durch- 
führung der schönen Form. Auferstehung Christi, im Museum vonb 
Neapel (Hnuptsaal); das Opfer Abrahams, im Dom von Pisa (Chor);c 
derselbe Gegenstand in der Brera. zu Mailand; der S. Sebastian ind 
den Uffizien (tosk. Sah), vielleicht der schönste den es giebt, zu-e 
mal mit den absichtlichen Schaustellungen der spätem Schulen ver- 
glichen; hier ist wahres edles Leiden in der wunderbarsten Form 
ausgedrückt. 
Seine Madonna ist in der Regel ernst und nicht mehr ganz ju- 
gendlich, sein Christuskind den frei spielenden Putten seiner Fresken 
selten an Unbefnngenheit und an Werthe gleich. (Pal. Borghese u.f 
a. a. O.) Ebenso sein Eccehomo (Pal. Pitti und Uffizien) nicht dem-g 
jenigen in Fresco. Sein eigenes treffliches Porträt in den Ufiizien. 
Die Ornamente und kleinen Zwisehenbilder an der Decke der 
Camera della, Segnatura. im Vatican bekenne ich nie genau angesehenh 
zu haben.  Von den Fresken des Conservatorenpalastes auf dem Cu-i 
pitol werden dem S. neuerlich die sehr kindlichen Scenen aus dem 
puniseheil Kriege im 7. Zimmer zugeschrieben; nach meiner Ansicht 
gehören ihm eher einige Figuren im 4. Zimmer (wenn ich nicht irre, 
dem der Fasti).  
Zunächst schlossen sich seinem Styl einige Schüler früherer Sie- 
neser an; so Andrea. del Brescianino (schöne Taufe Christi aufk 
dem Altar von S. Giovanni, der Unterkirche des Domes von Siena; 
Madonna mit Heiligen, Acad., gr. Saal) und vorzüglich Jacopo Pac-l 
chiarotto. Die frühem Bilder des letztem (S. 945, e) verbinden wie 
60'?
	        
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