Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

Andrea Sabbatini. 
Polidoro und die Neapolitaner. 
939 
(S. Giacomo degli Spagnuoli, 3. Cap. 1., grosse Kreuzabnahme, Wien 
von einem in Italien geschulten Niederländer; Anderes im MuseumJb 
 In denselben Styl lenkte später auch Antonio Amato (S.845,g) 
ein. Madonna mit Engeln, im Museum. c 
Eine ganz andere Tendenz brachte Polidoro da Caravaggio 
nach Neapel (und Sicilien). Er ist noch der Schüler Rafaels in den 
oben (S. 293, b) genannten Fassadenmalereien, vielleicht auch in den 
mir nicht bekannten an dem Gartenhause des Pal. del Bufalo. (Voma 
Niobe-Fries eine Handzeichnung im Pal. Corsini; drei Bilder grau ine 
grau sollen sich noch im Pal. Barberini befinden.) Später schlägt er 
in den grellsten Naturalismus um, dessen merkwürdiges I-Iauptdenkmal 
die grosse Kreuztragilng im Museum von Neapel ist. Hier zuerstf 
wird das Gemeine als wesentliche Bedingung der Energie postulirt. 
Seine kleinem Bilder in derselben Sammlung sind zum Theil aus der- 
selben Art und aus einem unüchten Classicismus gemischt.  Ein 
Schüler Polidords, Marco Cardisco (im Museum: der '_Kampfg 
S. Augustins mit den Ketzern) hat mehr das Ansehen eines entarteten 
Schülers von Rafael selbst.  Ein Schüler dieses Cardisco, nämlich 
Pietro Negroni (l506-1üG9), entwickelt in dem einzigen mir be- 
kannten Bilde, einer grossezi auf Wolken schwebenden Madonna. mith 
Engeln (Museum) eine wahrhaft bcfremdliche Schönheit und Gross- 
artigkeit; man glaubt die denkbar höchste Inspiration eines Giulio 
Romano vor sich zu seilen.  Andere Meister, wie Criscuolo, Ro- 
derigo Siciliano, Curia etc. sind meist Wenig geniessbar (liluseum). 
Mehrere Schüler des Franeeseo Francia. in Bologna. traten 
in der Folge in Rafaels Schule über oder gerietlien doch unter den 
bestimmenden Einfluss seiner Werke. 
Die frühern Gemälde des Timoteo della. Vite (1470-1523) 
befinden sich meist in seiner Vaterstadt Urbino und der Umgegend;i 
einzelne spätere in der Brera zu Mailand (schöne Verkündigung Mariiik 
mit Heiligä etc.) und in der Pinae. zu Bologna. (S. Magdalena betend! 
vor ihrer Höhle stehend, eine rüthselhaft anziehende Gestalt). Als
	        
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