Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

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Malerei des XVI. Jahrhunderts. 
Spätere Horentluer. 
aBild der tausend. Märtyrer, in der Academie; ein blosses fleissiges 
Actstudium.   
Von einem zurückgebliebenen Schüler Filippinds, Raffaellin 
del Garbo, der sich später vergebens dem grossen Styl zuzuwen- 
bden suchte, ist eine Auferstehung (Academie) das einzige frühere Bild 
evon Belang. In der Sacristei von S. Lorenzo eine Geburt Christi. In 
ader von seinem Meister begonnenen Cap. Carafa in der Minerva zu 
Rom malte er das Gewölbe; jetzt sehr verdorben. 
Giov. Ant. Sogliani, ein Schüler des Credi, hat in seinem 
esehönsten Bilde, auf einem Altar links in S. Lorenzo, Welches die des 
Martyriums harrenden Apostel darstellt, den Meister sowohl als An- 
drea del Sarto nahezu erreicht. (Auch die Predella, von dem sehr 
selten vorkommenden Ba cchiaeca, ist ein geistreiches Werk.)  In 
f der Academie ausser geringem Bildern eine thronende Madonna mit 
Tobias, dessen Engel und S. Augustin, ebenfalls dem Credi nahe;  
gin den Uffizien: Madonna in einer Landschaft, schon nur schön gemalt; 
hin der Saeristei von S. Jaeopo eine Dreieinigkeit mit Heiligen, welche 
tüchtig und zum dlheil noch ganz edel sind. 
Giuliano Bugiar dini, ein Künstler von schwankender Re- 
ieeptivität, schliesst sich an D. Ghirlandajo in der Geburt Christi (Sa- 
eristei von S. Croce) und nähert sich dann in der Behandlung dem 
kLionardo (saugende Madonna, in den Ufiizien; grosse thronende lila- 
ldonna mit S. Catharina und S. Antonius von Padua, in der Pinacoteca 
zu Bologna). Endlich verrückte ihm Michelangelo das Concept. Die 
mberüchtigte Marter der heil. Catharina in S. M. novella (Cap. Ruccel- 
lai, beim Cimabue) ist die Marter des gewissenhaften Künstlers selber 
und ein lehrreiches Denkmal der Gährung, in welche der Meister des 
Weltgeriehtes gewisse Gemüther versetzte. Man ahnt die ganze Qual 
der Motivjägerei. 
Über Rafael zu sprechen, könnte hier beinahe überflüssig schei- 
nen. Er giebt überall so viel, so Unvergessliches, so ungefragt und 
unmittelbar, dass Jeder, der seine Gemälde sieht, ohne Führer zu-
	        
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