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Malerei des XVI. Jahrhunderts.
Schule Llonardws.
awährend zwei späte Temperabilder im Dom von Como mehr eine
missverstandene Gewaltsamkeit an den Tag legen. Das allegorische
bBild in der Gal. Sciarra zu Rom ist wenigstens durch seine unge-
schickt phantastische Landschaft interessant.
Von den Nachfolgern Gaudenziols hat Bernardino Lanini
c(Brera und verschiedene Kirchen in Mailand) eine sehr gute Zeit, eine
wahre Energie in Formen und Farben gehabt. Späteres ist sehr ma-
nierirt. Lomazzo und Figino gehören schon zu den eigentlichen
Manieristen.
Eine Anzahl Halbiiguren aus dem Gebiete des passiven Aus-
druckes (Eccehomo, Mater dolorosa, Magdalena, Catharina etc.) ge-
hören theils dem Aurelio Luinj, theils einem gewissen Gian Pe-
drini, Schüler Lionardws, theils dem Andrea Solario, Schüler
Gaudenzids. Der Behandlung nach sind sie von verschiedenem, zum
dTheil von hohem XVerth. (Pedrinfs Magdalena, Brera). Diese von
über-irdischer Sehnsucht oder von heiligem Schmerz bewegten Einzel-
charaktere beginnen mit Pietro Perugino und den genannten llrlailän-
dern und gewinnen von Zeit zu Zeit eine grosse Verbreitung in der
Kunst. Man muss diese frühern mit denjenigen eines Carlo Dolci
vergleichen, um ihren Wahren Werth zu erkennen.
Michelangelo Bilonarroti (1474-1563), der Mensch des
Schicksals für die Baukunst und für die Sculptur, ist es auch für die
Malerei. Er hat sich selber vorzugsweise als Bildhauer betrachtet
(Seite 665); in einem seiner Sonette sagt er bei Anlass der Decken-
malerei in der Sistina: nessendo . . io non pittme". Allein für den
Ausdruck derjenigen idealen Welt, die er in sich trug, gewährte die
Malerei doch so ungleich vielseitigem Mittel als die Seulptur, dass
er sie nicht entbehren konnte. Gegenwärtig verhält es sich wohl im
Allgemeinen so, dass wer ihm von Seiten der Seulptur entfremdet ist,
von Seiten der Malerei immer Wieder den Zugang zu ihm sucht und
ündet. X