Porträtmalerei.
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Der Darstellungsart nach sind diese Werke sehr verschieden. Schon
Masaccio g-iebt eine geistvolle Dreiviertelansicht und hebt das Be-
deutende leicht und sicher hervor. Andrea del Castagno (Jünglings- a
porträt im Pal. Pitti) folgt ihm darin nach Kräften; Sandro dagegen
giebt nur ein Profil. Auch die Oberitaliener sind getheilt, P. della
Francesea giebt Proiilköpfe mit der schärfsten und genausten Modelli-
rung, die auch keine Warze verschont, auf einem niedlichen land-
schaftlichen Hintergrunde; auch Conti proiilirt; lllantcgna. und Francia
(auch Perugino) geben die Köpfe ganz von vorn, und suchen durch
schöne Landschaften denselben einen wahrhaft idealen Hintergrund zu
verleihen, Mantegna. z. B. durch ein Felsgehirg im letzten Abendschim-
mer. Der Dreiviertelansicht nähert sich das Bild des Medailleurs (mitb
einer Landschaft in Francesczüs Art); auch Lorenzo Costa (Pal. Pitti) c
und Griov. Bellini. Lor. di Credi ist schon" von Lionardo abhängig.
Der Auffassung nach sind einige dieser Bildnisse edle Meister-
werke. Lionardo aber übertrifft sie alle in dem was ihnen eigen
ist, in der Modellirung, und leiht den von ihm Dargestellten einen
Hauch höher-n Lebens, der ihm eigen ist und mit seinem Ideal zu-
sammenhängt. Auch er zieht gerne die Landschaft zu I-Iülfe und vol-
lendet damit im Porträt der Gioeonda (Louvre) jene völlig traümhafte
Wirkung, die dieses Bildniss aller Bildnisse ausübt.
In Florenz enthält der Pal. Pitti das Bildniss einer schWarzhe-d
kleideten Dame, der Ginevra Benci. Der Meister, welcher sich im
wiss grossentheils aus Fresken) gesammelt, befanden sich im Palazzo Gio-
vio qzu Como. Es waren darunter (laut Vasari, Leben des Piero della Fran-
eesca) z. B. eine ganze Anzahl von Köpfen, welche Rafael nach den bild-
nissreichen Fresken Bramantinds in den vaticanischen Zimmern copircn liess,
ehe er sie herunterschlug um für den Hcliodor und die Messe von B olscna
Raum zu gewinnen; aus Iiafaels Nachlass kamen sie durch Giulio Romano
an "Paolo Giovio. Im XVII. Jahrh. liessen dann die Mcdiceer die ganze
Sammlung durch hingesandte Maler copiren und diese Copien, die doch immer
eine höhere Autorität als die Holzschnitte besitzen, bilden jetzt einen Theil
der grosscn Porträtsammlung der Ufiizien (am Gesims der beiden Gange):
Eine andere grosse alte Sammlung, die mautuanische, Werke jenes tüch-
tigen Veronesers Franc. Bonsignori (geb. M55), scheint seit der Katastrophe
von Mantua 1630 verschollen zu sein. (Vgl. Vasari, im Leben des Gio-
condo etc.)