Die Prancia.
Aspertini.
84-3
hag) eine alte Schulcopie in der Pinae. zu Bologna. Eine spätere;
Annunziata in der Brera. h
Giacomo Franeia's Hauptwerk, freilich in der Auffassung
nicht von seinem Vater, sondern von den Venetianern inspirirt und daher
frei von Sentimentalität, ist die prächtige im Freien sitzende Madonnac
mit S. Franz, S. Bernardin, S. Sebastian und S. Mauritius, datirt 1526,
in der Pinae. zu Bologna. Was sonst dort und anderswo von ihm
vorhanden ist, zeigt eine bald reinere, bald gemischtere Reproduction
der Gedanken seines Vaters. Eins der frühsten Bilder: die Anbetungd
des Kindes, in S. Cristina, erster Altar, rechts.
Zeitweise wurde die Werkstatt eine Halbügurenfabrik und die
Veräusserlichung und Gedankenlosigkeit ging so weit, als in den
schlimmsten Augenblicken bei Perugino. Das ennuyirte, mürrisehe
Wesen verräth besonders die Madonnen dieser Art von Weitem.
Amico Aspertini ging in seinem frühsten Bilde (er nennt ese
sein tirocinium), das um 1495 gemalt sein möchte, ganz auf die am
meisten perugineske Stimmung des Francia ein. Es ist eine grosse
Anbetung des Kindes durch Madonna, Donatoren und Heilige, in der
Pinac. zu Bologna. Die Fresken einer Cap. links in S. Frediano zuf
Lucca (Geschichten des Christusbildes „volto santo" etc), zierlich und
genau ausgeführt, mit einzelnem reizendem Detail, verrathen dann Ein-
drücke aller Art, wie sie der nie recht durehgebildete und selbstän-
dige Phantast unterweges in sich aufuahnr- Als er einmal für Gier"-
gione begeistert sein mochte, malte er das Bild in S. Martino zug
Bologna (fünfter Altar, rechts), Madonna mit den heil. Bischöfen
S. Martin und S. Nieolaus nebst den von diesem geretteten drei
Mädchen. Von seinem Bruder Guido A. eine gute, wesentliehh
ferraresisehe Anbetung der Könige, in der Pinne. zu Bologna.
In Neap e] waren uhter dem letzten Anjou (Renä) und unter Al-
fons von Aragonien Bilder der flandrischen Schule (s. unten) zu einem
solchen Ansehen gelangt, dass sich mehrere einheimische Maler un-