Pinturicchio.
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in jedem Mährchen vorkommen könnte. Diese Art von Unbefangen-
heit war ein wesentlicher Vortheil für jene Maler 1).
Staffeleibilder von P. im Museum von Neapel (Himmelfahrt Mariä), a
Aeademie von Perugia. (trefiliehes Altar-Werk), Pal. Borghese in Rom b
(chronikartige Geschichten Josephs) u. a. a. O. Etwa auch die Dar- c
stellung im Tempel, in S. Agostino zu Arezzo (links)? ein schönes und d
tiichtiges Bild.
Unter den eigentlichen Schülern des Pietro war nächst Rafael
Giovanni 10 Spagna der ausgezeichnetste. Seine Madonna mit
Schutzheiligen, im Staclthause von Spoleto, ist einer der allerreinstene
und jugendliehsten Klänge aus der ganzen Schule. Bilder in zwei
Kirchen des seitwärts von der Strasse nach Foligno gelegenen Städt-
chens Trevi (ltlad. delle lagrime und S. lilartino); eine Madonnaf
mit Heiligen in der Unterkirche S. Francesco zu Assisi (Cap. der heiLg
Magdalena? vgl. S. 756, Anm); Fresken in der Kirche S. Jacopo
zwischen Spoleto und Foligno, zunfTheil aus seiner späten, manie- h
rirten Zeit; dagegen ein frühes Bild (wenn es von ihm ist): die
Krönung Maria im Chor der Zoecolantenkirche von Narni (wenigei
Schritte von der nach Terni führenden Strasse); die erhöhte Stimmung
der Gestalten, zumal der noch florentinisch schönen Madonna ist noch
fern von aller Ekstase. Im Pal. Colonna. zu Rom wird ein tüchti- k
ger S. Hieronymus in der WVüste dem S. beigelegt.
Die übrigen Schüler Giannicola, Tiberio dülssisi, Adone
Doni, die Alfani,Ei1s0bio di S. Giorgio etc. möge man in den
Kirchen von Perugia und der Umgegend aufsuchen. (Vom letztge-
nannten zwei gute und eigenthiimliehe Fresken Verkündigung und!
Wundmale des heil. Franz im Kreuzgang des Capuzinerklöster-
chens S. Damiano bei Assisi.) Sie sind in einzelnen guten Arbeiten
1) Das Abendmahl in Fresco, welches vor einigen Jahren in dem aufgehobenen 4
Kloster S. Onofrio zu Florenz entdeckt und für Rafaels Werk ausgegeben
wurde, ist eine perug-inischc Producbion und zwar am ehesten von Pintnricchio.
Schon seit Jahren vcrlheidigten nur noch Nordläxlder din Autorschaft Ra-
faels mil, Eifer; in Florenz schwieg man allmälig. In der letzten Zeit war
das Werk unzugänglich, aus Gründen, die mit der wahren Beschalfenlxeit
desselben zusammenhängen, wie sie nach Wegnahme eine; Überzuges vom
Jahr 1844 zum Vorschein kam.