Giov. BellinPs Altar-bilden
Sein Christus.
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eines ein Juwel der Galerie von Modena, der Pinac. von Vicenzma
der Brera von Mailand (bez. 1510) u. a. a. O. Wo Heilige anwesendb
sind, wird man im Ganzen die weiblichen vorzüglicher finden.
Von der höchsten Bedeutung ist aber bei B. durchgängig die
Gestalt Christi, welche durch ihn auch bei der folgenden venez.
Generation eine so hohe Auifassung beibehalten hat. Schon sein
Ghristuskind ist nicht bloss wohlgebildct, sondern so erhaben und
bedeutungsvoll in der Bewegung und Stellung als diess möglich war
ohne den Ausdruck der Kindlichkeit aufzuheben. In dem Bild in S.
Giov. c Paolo gewinnt die gar nicht ideale Madonna eine iiberirdischeß
Weihe durch ihr Sitzen und durch das ruhige Stehen des segnenden
Kindes. Auch in dem Altarblatt der Academie ist das Kind ernstd
und grandios und contrastirt sehr bedeutsam mit den Musikengelnl).
Dann wagte B. den erwachsenen segnenden Christus als einzelne e
Figur vor einem landschaftlichen oder Tleppieligrund hinzustellen, mit
der würdigen Männlichkeit, demjenigen Typus des Hauptes, welchen
man in einzelnen Bildnissen Giorgionds und Tizians nachklingend
findet. (Galerie von Parma.) Und nun folgt „Christns in Em-
maus" (S. Salvatore zu Venedig, Cap. links vom Chor), eines derf
ersten Bilder von Italien 2) pvielleicht der erhabenste Christuskopf der
modernen Kunst, nur Lionardo ausgenommen (derselbe Gegenstandw
Gal. Manfrin, wahrscheinlich von einem Schüler). Endlich scheint
der Meister eine höchste Steigerung, eine Verklärung auf 'l'ab0r, im
Sinne getragen zu haben. Das Bild dieses Inhaltes im Museum vonh
Neapel, mit dem ehrlichstcn Streben nach tiefer Auflassung des Ge-
genstandes gemalt, war ein vielleicht früher Versuch dieser Art (eine
Nachahmung in S. M. mater Domini zu Venedig, 1. Alt. links). Isti
nun vielleicht die Skizze eines etwas aufwärtsblickendcn Christus-'
kopfes, in der Academie, der Keim einer nicht zu Stande gekommcnenk
1) Freilich hat B. auch die stets unlcidlichc Sccnc der Beschneidung gemalt:
(S. Zaccaria, Chorumgang, 2. Cap. und so nach ihm viele Andere.
Hier und bei ähnlichen Eulmaushildern des Palma vccchio, Tizian u. A. ist
die Umgebung ganz irdisch und scheinbar alltäglich, aber man vergleiche
z. B. das freche Bild des l-lonthorst (Gal. Manfrin) um sich zu überzcugenw;
dass es zweierlei Realismus giebt.