Volltext: Malerei (Nebst Register über alle drei Theile) (Bd. 3)

Veroneser. 
Mailänder. 
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Je weiter man nach Westen dringt, desto mehr schwindet die 
paduanische Kenntniss der Lebensformen und die Lust an deren schar- 
fer Bezeichnung, hört auch wohl z. B. bei einigen piemontesisehen 
Malern ganz auf.  
Schon der Breseianer Vincenzo Foppa d. ä. erreicht in seinem 
Frescobild der Marter S. Sebastiaws (Brera zu Mailand) die Durch-a 
bildung selbst der Veroneser nicht mehr.  Die Fresken des ältßm 
Vincenzo Civerchio und des Bernardino Buttinone in S. 
Pietro in gessate zu Mailand (von jenen die Antoniuscalm, von diesemb 
die Ambrosiuscap.) sind dem Verfasser nicht bekannt.  Von Bra- 
mantin o dem iiltern, der eine tüchtige paduanisehe Schule hatte, ist 
gerade in Mailand nichts von Belang; von Bramantino dem jüngern 
nicht vieles: eine Madonna. von reicher und voller Bildung, mit zweic 
Engeln (in der Brera); eine Lunette über der Thür von S. Sepolcro; d 
dann die Gewölbefresken der Brunocapelle in der Gertosa. von Pavia.e 
Bernardo Zenale's grosse Madonna mit Kirchenviitern und D0- 
natoren (Brera), bei einigen Härten doch ein treifliches Bild, stehtf 
schon unter Lionardds Einfluss. 
Der vielbeschäftigte B org 0 gnon e (eigentlich Ambrogio Fossano, 
st. nach 1522; vgl. S. 201, f), thut in einzelnen kleinen Freseoscenen 
bedeutende Würfe (Malereien hinten in  Ambrogio: Christus unterg 
den Schriftgelehrten, der Auferstandene mit Engeln, Pietiz, Alles über- 
malt);  bei grossen Aufgaben aber (Chemische von S. Simplicianxüh 
nimmt sich die Übertragung der Gedanken des XIV. Jahrh. in ziem- 
lieh leblose Formen des XV. ganz matt aus. Eine grosse Himmelfahrt 
Mariä. (Brera) erinnert an abgestandene Peruginer. Einzelne Madonnen,i 
mit Engeln, die hie und da. vorkommen, haben dagegen eine höchst 
liebenswürdige Gemüthlichkeit.  Bedeutende Fresken in der Certosak 
von Pavia.  (Allerlei Malereien dieser alien Schule, auch in der 
Art Borgognonäs, in Madonna delle grazie bei Locarno, Tessin.) 1 
Von einer Anzahl anderer lombardischer Maler, welche den Styl 
des XV. Jnhrh. mehr oder weniger beibehielten bis über 1530 hinaus, 
finden sich die meisten Werke in Provincialstiidten, welche VerfaSSßr 
dieses nicht besucht hat: so von Foppa  Civerchio d. jü All" 
drea da Milano, Girol. Giovenone, dem Piemontesen Macrino 
d'Alba. u. A. Am meisten Interesse sollen die Bilder der beiden 
52:1"
	        
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