Lorenzo Coats u. a.
Andrea Mantegna.
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z. B. mehrere einzelne Figuren in der Sacristei von S. Maria in Vado;a
ein S. Sebastian mit 2 andern Heiligen und der Stifterfamilie in S.b
Paolo, rechts neben dem Chor.
Von Costa und Franeie zugleich ist der schwäehliche Domenieo
Panett-i abhängig. In Ferrara: Ateneo: eine Heimsuchung, und eine
S. Andreas; Sacristei von S. M. in Vado: die Fahrt der heiligend
Familie über den Nil, ein gemüthliches Frescobild; Chor von 8.9
Andrea: alte Altar- oder Orgelflügel mit dem englischen Gruss und
2 Heiligen, schon in Garofalcfs Art. Ganz in Francials Nachahmung
versenkt erscheint Micchele Cortelliui: in S. Andrea, 3. Cep. 12,6
eine thronende Madonna mit 4 Heiligen (15061). Von Gostais be-
dentendstem Schüler, Mazzolino, wird beim XVI. Jahr-h. die Rede sein.
Der bedeutendste Träger derjenigen Kuustentwicklung, welche
von Padua ausging, ist jedenfalls der grosse Paduaner A ndrea Man-
tegna (1430_1506). (Vgl. S. 279, e; 297, a.)
Sein wichtigstes Werk sind die Malereien aus den Legenden des
heil. Jacobus und des heil. Christoph in der Oapelle dieser Heiligen
in den Erernitani zu Padua. (Ausgeführt mitHülfe des Bon0,g
Ansuino und Pizzolo.) Es ist nicht die höhere Auffassung der Mo-
inente, wodurch er hier die Florentiner iibertrilft; das Flehen des Ja-
cobus um Aufnahme ist nicht eben würdig; bei der 'I'aufe des Her-
mogenes erscheinen die meisten Anwesenden sehr zerstreut; das
Schleppen der St. Clnistophsleiche ist eine der blossen Verkürzung
zu Gefallen gemalte Goliathscene." Aber an Lebendigkeit des Ge-
schehens und an vollkommener Wahrheit der Charaktere hat kaum
ein Florentiner Ähnliches aufzuweisen. Man betrachte z. B. das wirre
Durcheinanderrennen der Widersacher des "heil. Jacobus, wo er die
Dämonen gegen sie aufruft; oder wie in dem "Gang zum Richtplatz"
das blasse Innehalten des Zuges ausgedrückt ist; oder die Gruppe der
auf S. Christoph Zielenden; oder die der bekehrten Kriegsknechte.
1) Die thätige Stadtbehörde von Ferrara wird auch dieses Bild nächstens in
das Ateneo übertragen lassen und an Ort und Stelle durch eine jener trelf-
lichen Copien ersetzen, womit besonders der Maler Gandi den alten Ferra-
resen ein doppeltes Dasein verliehen hat.