Pan. Oentauren. 4,81
Von Gruppen ist die des Pan und Olympus in leidlichen
Nachahmungen eines ausgezeichneten Werkes vorhanden. Der Con-
trast in Stellung und Bildung zwischen dem Wnldgott und dem ganz
jungen Satyr, welcher bei ihm die Musik lernt, hatte für die Kunst
denselben ungemeinen Reiz, welchen sie auf einer andern Stufe in
der Zusammenstellung von Centnuren als Lehrern mit jungen Helden
wiederfand. (Die besten Exemplare besitzt Florenz: eines, unsichtbniya
in dem Magazin der Uffizien; eines im ersten Gang der Ufiizien, mit
dem echten Kopf des Olympos von angenehm leichtfertigem Aus-
druck; ein Olympus ohne den Pan, im zweiten Gang denUfliziemb
roh, aber gut erhalten; ein anderes gutes Exemplar im geheimenc
Cabinet des Museums von Neapel; geringere in der Villa. Ludovisi d
zu Rom, Vorsaal; und, zur Hälfte neu, in der Villa Albani, unter- e
halb des Kaffehauses. Andere a. a. O.)
Von einem seJJr artigen Motiv: Pan der einem Satyr einen Dornf
aus dem Fussc zieht, ist u. a. ein kleines und bedeutend crgänztes
Exemplar im obern Gange des Vaticsns erhalten.
Pan in anderer Gesellschzift ist bisweilen von derjenigen Art,
welche in den italienischen Sammlungen nicht leicht aufgestellt wird.
Ein Hermaphrodit, den zudringliehen Pan abwehrend, kleine Gruppmg
in den Uffizien (Halle des Hermuphroditen); hier ist der ganze Pan
neu. angeblich von Benv. Cellini.
Nicht dem Ursprung, wohl aber der spätem kunstiiblichen Form
zu Liebe müssen wir noch die Clentauren hiehcr rechnen. Auch
sie, ehemalige Jäger und wilde Entführer, gernthen in den dionysi-
sehen Kreis hinein, dem sie durch ihre Weinlust von jeher nahe ge-
standen. Bisweilen ziehen sie auf den Reliefs den "Wagen des Gottes
an der Stelle der Panther; auf ihrem Rücken etwa ein kleiner baechi-
scher Genius, der sie ziigelt oder mit ihnen spricht. Dieser bacchi-
sehen Natur gemäss tragen auch die beiden (nächst einem Werk des
Louvre) ausgezeichnetsten Centeurenstatuen (von Aristeas und Papiash
aus Aphrodisias, im grossen Sanle des Museo eapitolin o) auf ihrem
Pferdeleih den Oberkörper eines ältern und eines jiingern Satyrs 1).
Der borghcsischc Centaur im Louvre, auch derjenige im Thiersaal des Vali-
cans hat einen Amorin auf dem Rücken, der ihm beide Hände gefesselt hat.
B. Cicerune. 31
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