Satyrn.
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Drei Exemplare von nngleichem Werthe im zweiten Gang des Mu-a
senms von Neapel; eines von parisehena Marmor, mit echtem, edelm
Kopf, aber sonst von schwankender Behandlung, in den Uffizien zub
Florenz (erster Gang). IIiehei' gehören auch noch folgende Werke.
Auffallend ideal, und desshalb vereinzelt stehend: der schöne Satyrc
mit dem Füllhorn, im I-Iauptsaal der Villa Ludovisi. An dem vor-
gebliehen „Baeehns mit Faun" im zweiten Gang der Ufüzien zu Flo-d
renz ist nichts als der Torso der erstern Figur alt; von guter Arbeit,
vermuthlich einer der edlern jungen Satyrn. Der daneben kanernde
kleine „Faunr samrnt allem Übrigen ist neu. Ein sehr schöner Sa-
tyrstorso desselben Ranges, doch mehr ausgewachsen, nach reehtse
lehnend, ebenda (Halle des Ilermaplnn; nicht restaurirt, aber geglät-
tet). Im Palast Pitti (iiusseres Vestibul über der Haupttreppe) zweif
Satyrn, welche ihre Panther mit emporgehaltenen Trauben necken,
ein öfter vorkommendes, aber bisweilen nur vom Restaurator herrüh-
rondes Motiv.
Einzelne Sattyrsköj; fe, ganz in Wfeinlaub eingehüllt, drücken
das lüsterne Lauern vortrefflich aus; die Behandlung der Augen und
das Zühnetletsehexi nähern sie der Maske. Ein Beispiel im Museog
Chiaramonti des Vaticans; Haar, Bart und Schnurrbart bestehen aus
lauter "Irauben und Weinlaub.
Die Frechheit, Welche der genossene Wein erregt, giebt sich in
zwei nur einfach als Brunncnüguren ausgeführten, aber gut gedachten
sitzenden Sntyrn mit Schläuchen kund. (Im Braccio nuovo desh
Vatieans.) Schon das Ausstreeken ihrer (theils alten, theils richtig
restaurirten) Beine ist so sprechend, dass diese 'l'heile allein nur zu
weinfrechen Satyrn passen könnten. Zu den frechen und boshaften
Satyrn gehört, beiläufig gesagt, auch der kleine Torso im Museum voni
Neapel (Halle des Jupiter), Welcher einst aus spitzem Munde Wasser
spritzte.
Eine andere, vorzüglich gut repräsentirte Sehattirung ist die Wein-
Seligkeit. Nirgends wird dieser Seelenzustand köstlicher dargestellt,
als in dem auf dem Schlauch liegenden bärtigen Satyr,k
welcher mit der aufgehobenen Rechten der ganzen Welt ein ßchnipp-
chen schlägt. (Museum von Neapel, grosse Bronzen.) Das eigen-
thümliche elastische Leben des Saiyrleibes ist in der bewegten Linie,