Satyr-n.
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Ausdruck ; ein noch fast unschuldiges, heiter lachendes Köpfchen in
der obern Galerie des Museo capitolino; eine ganze Anzahl, von ver-a
sehiedenem Ausdruck, im Museo Chiaramonti (Vatiean). b
Zu den edlem Satyrn gehört insgemein auch noch derjenige,
Welcher den jungen Dionyso s auf der Schulter tragen darf. Sein
leichtes Aussehreiten und Lachen, und der schlank-elastische, wie von
innern Federkrltften bewegte Körperbau unterscheiden ihn indess we-
sentlich vom Periboätos und nähern ihn schon den übrigen Satyrn.
Meist stark restaurirt, lässt er Zweifel übrig in Betreff der Haltung
seiner filme und der Gestalt des Bacehuskindes. 'l'reffliches, aber sehr
überarbeitetes Exemplar im Museum von Neapel (zweiter Gang); an-c
dere im Braccio nuovo des Vatieans und _in der Villa Albani (Ne-d
bengalerie rechts). Das Kind ist wohl bisweilen als blosser junger
Bacchant gedacht. In der Stellung sehr ähnlich der hie und da
vorkommende Satyr, welcher ein Zicklein trägt.
Wie ,das Flötenspiel dem idyllischen, einsam ailsruhenden Satyr
zukömmt, so die Klingplatten und das 'l'amburin der bereits in
Bewegung gerathenen bacehischen Schaar. Aus den hier zu nennenden
Gestalten spricht bald ein heitrer, bald ein wilder Taumel, der als
zweites, dämonisches Leben den oft meisterhaft gebildeten Körper
durchbebt. Der heftigste denkbare Eifer des Musicirens spricht sich
in der berühmten florentinischen Statue aus (Uffizien, 'l'ribuna);c
die Bewegung zeigt freilich, dass in dieser Musik die Melodie dem in
wildem 'I'aktiren vortrefflich ausgesprochenen Rhythmus untergeordnet
ist. Der Kopf und die Arme sammt Klingplatten von Michelangelo
restaurirt; das Übrige trotz der verletzten Oberfläche einer der besten
Satyrstypen. Ganz anders und wiederum in seiner Art unvergleich-
lich der Klingplattenspielcr der Villa Borghese (in der Mitte desf
Faunszimixiers); ein ältlicher Virtuose des Spieles und des Tanzes
zugleich, dreht er sich mit wirbelnder Schnelligkeit auf beiden Füssen
herum; seine sennig nusgetanzten Glieder und seine originell hässlichen
Gesichtszüge sind auf das Geistvollste behandelt.
XViistM und wilder ist die Geberde des cclossalcxl Tänzers der-
selben Sammlung (Haiqatsaal), welchem der Hersteller einen Hirten-g
stab in die Hände gegeben hat. Die Arbeit, so weit sie alt ist, kann
noch immer für trefflich gelten, doch wirkt gewisses Detail, wie z. B.