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Sculptur des XVI. Jahrhunderts.
Montorsoli.
vinisehe Inspiration; die (ungeschickter Weise viel grösser gebildeten)
Statuen über den beiden Seitenthüren und unten an den Seiten des
Altares, sowie die sämmtliehen Sculpturen der Rückseite mehr das
Öde und Allgemeine der römischen Schule. Nicht sehr viel früher
aarbeitete M. die Statuen des Moses und Paulus in der Capella de'
Pittori bei der Annunziata in Florenz. (Die ebendort beiindlichen
sitzenden Statuen sind von Verschiedenen nach den gemalten Pro-
pheten der sixtinischen Capelle in Thon modellirt; ein Zeugniss mehr
für den Einfluss der letztcrn auf die ganze Sculptur, welche noch
heute daraus Belehrung schöpfen kann.)
b Das Grabmal Sannazards in S. Maria del Parto zu Neapel,
woran die sitzenden Statuen des Apoll und der Minerva (in David
und Judith travestirt) von Mfs Hand sind (der Rest von Santacroce)
bekenne ich nicht gesehen zu haben.
Ein anderer Schüler Miehelangelds, Rafaelle da Mont elupo,
carbeitete nach des Meisters Modellen in der mediceischen Capelle den
dheil. Damian und oben am Grabmal Julius II die Statuen des Propheten
und der Sibylle (S. 670, b). Von seinen unabhängigen Werken ist die
ctüchtige und einfache Grabstatue des Cardinals Rossi (in der Vorhalle
von S. Felicita. in Florenz) zu nennen.
Guglielmo della. Ports. (1- 1577) könnte nach seiner frühem
und spätem Thätigkeit auf zwei verschiedene Stellen dieser Übersicht
vertheilt werden, wenn nicht auf der später-n Zeit, da er den Michel-
angelo nachahmte, der beträchtlich stärkere Aecent läge. Seine frü-
hern Sachen, die den lombardisehen Styl am Anfang des XVI. Jahrh.
repräsentiren, mit einem kleinen Anklang an A. Sansovino, sind be-
sonders zahlreich in Genua. vorhanden. Sehr unerquieklich; die
fPropheten in Relief an den Säulenbasen des Tabernakels der Jo-
hannescapelle im Dom; höchst fleissig, überladen und von gesuchter
gBelebung in Draperie und Fleisch: die sieben Statuen am Altar des
linken Querschiües ebenda; nur die mittlere, ein sitzender Christus,
hmit höherer Weihe; fast roh: die Gruppe Christi und des heil.
Thomas, an der Vorhalle von S. Tommaso. Später, unter dem sehr
nahen Einfluss Miehelangeloäs, entstand das berühmte Grabmal