Volltext: Sculptur (Bd. 2)

616 
Sculptur des XV. Jahrhunderts. 
Rom. 
a Der Art Mino's stehen am nächsten: das Grabmal des Bartol. 
Roverelle (i 1476) in S. Olemente (rechts), mit werthvollen Reliefs 
von verschiedenen Händen, die trauernden Putten vorzüglich schön, 
b dieMadonna. vielleicht von Mino selbst;  das Grab des jungen Al- 
bertoni (r 1485) in S. M. del popolo (4. Cap. rechts), nahe verwandt 
c mit dem S. 607, d erwähnten;  der Tabernnkcl der Nebencapelle links 
din S. Gregorio;  die Gräber Capranica und de Coca in S. M. sopra 
Minerva (hinten rechts), mit ausgemalten Nischen;  die Gräber de 
ßMella (i- 1467) und Rcd. Sanetius (i- 1468) in der Halle hinter S. M. 
di Monserrato. Geringerer Grabmäler, Tabernakel etc. zu geschweigen. 
Parallel mit diesen Werken gehen diejenigen eines andern Mei- 
sters oder einer andern Werkstatt, welcher wir das Beste verdanken. 
Ohne den herrschenden Typus des decorativen Grabes und Altnres zu 
überschreiten, zeigen diese Arbeiten einen höhern Adel des Styles, 
eine lebendigere Durchführung alles Äusserlichen und einen schöner-n, 
oft ganz innigen Ausdruck, der doch nichts mit dem der umbrischen 
f Maler gemein hat. Die frühsten: das Grabmal Lebretto  1465) 
gniichst dem Hauptportal von Araceli;  das des Alanus von Sabina 
in S. Prassede (eine der Cap. rechts);  dann folgt das prachtvolle 
bMonument des Pietro Riario (i- 1474) im Chor von SS. Apostoli,  
imit welchem das ungleich spätere des Gio. Bat-t. Savclli  1498) im 
Chor von Araceli eine bestimmte Stylähxilichkeit hat;  auch die Fi- 
kguren der beiden Johannes in einem Vorgemach der Saeristei des 
Laterans gehören hieher.  Den Ilöhepimkt dieses Styles bezeichnet 
ldann der Altar Alexanders VI (1492, als er noch Cardinal Borgia, 
war) in der Sacrlstei von S. M. dcl popolo, mit den wunderschönen 
m Engeln in den Bogenfiillungen;  und der kleine Altar des Guiler- 
mus de Pereriis (1490) im Ghorumgang von S. Lorenzo fuori le mura; 
n  endlich eine einzelne Figur des heil. Jaeobns d.  im Lateran (an 
einem Wandpfciler des rechten Seitenschides).  Es ist auifallend, 
Odass beim Dasein solcher Kräfte das Grabmal Sixtus IV in so (ver- 
hältnissmässig) geringe Hände fallen konnte, wie die erhaltenen Reliefs 
zeigen. (Crypta von S. Peter.) 
Später findet sich auch der umbrische Gefiihlsausdruck in einigen 
Dausgezeichneten Werken; so sind an der I-loftrcppe des Nebenbaues 
links an S. Maria ma-ggiore Fragmente eines Altares eingernauert,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.