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Sculptur des XV. Jahrhunderts.
Rom.
a Der Art Mino's stehen am nächsten: das Grabmal des Bartol.
Roverelle (i 1476) in S. Olemente (rechts), mit werthvollen Reliefs
von verschiedenen Händen, die trauernden Putten vorzüglich schön,
b dieMadonna. vielleicht von Mino selbst; das Grab des jungen Al-
bertoni (r 1485) in S. M. del popolo (4. Cap. rechts), nahe verwandt
c mit dem S. 607, d erwähnten; der Tabernnkcl der Nebencapelle links
din S. Gregorio; die Gräber Capranica und de Coca in S. M. sopra
Minerva (hinten rechts), mit ausgemalten Nischen; die Gräber de
ßMella (i- 1467) und Rcd. Sanetius (i- 1468) in der Halle hinter S. M.
di Monserrato. Geringerer Grabmäler, Tabernakel etc. zu geschweigen.
Parallel mit diesen Werken gehen diejenigen eines andern Mei-
sters oder einer andern Werkstatt, welcher wir das Beste verdanken.
Ohne den herrschenden Typus des decorativen Grabes und Altnres zu
überschreiten, zeigen diese Arbeiten einen höhern Adel des Styles,
eine lebendigere Durchführung alles Äusserlichen und einen schöner-n,
oft ganz innigen Ausdruck, der doch nichts mit dem der umbrischen
f Maler gemein hat. Die frühsten: das Grabmal Lebretto 1465)
gniichst dem Hauptportal von Araceli; das des Alanus von Sabina
in S. Prassede (eine der Cap. rechts); dann folgt das prachtvolle
bMonument des Pietro Riario (i- 1474) im Chor von SS. Apostoli,
imit welchem das ungleich spätere des Gio. Bat-t. Savclli 1498) im
Chor von Araceli eine bestimmte Stylähxilichkeit hat; auch die Fi-
kguren der beiden Johannes in einem Vorgemach der Saeristei des
Laterans gehören hieher. Den Ilöhepimkt dieses Styles bezeichnet
ldann der Altar Alexanders VI (1492, als er noch Cardinal Borgia,
war) in der Sacrlstei von S. M. dcl popolo, mit den wunderschönen
m Engeln in den Bogenfiillungen; und der kleine Altar des Guiler-
mus de Pereriis (1490) im Ghorumgang von S. Lorenzo fuori le mura;
n endlich eine einzelne Figur des heil. Jaeobns d. im Lateran (an
einem Wandpfciler des rechten Seitenschides). Es ist auifallend,
Odass beim Dasein solcher Kräfte das Grabmal Sixtus IV in so (ver-
hältnissmässig) geringe Hände fallen konnte, wie die erhaltenen Reliefs
zeigen. (Crypta von S. Peter.)
Später findet sich auch der umbrische Gefiihlsausdruck in einigen
Dausgezeichneten Werken; so sind an der I-loftrcppe des Nebenbaues
links an S. Maria ma-ggiore Fragmente eines Altares eingernauert,