576 Germanische Sßlllphlf. Goldschmledearbelt.
Relief der Rückseite.) Nach meinem Dafürhalten haben die Relief-
amedaillons der Loggia de' Lanzi (Tugenden 1) und Madonna, nach
1375) einen höhern und reinern Schwung; schon die verwitterten
bAussenstatuetten an den Fenstern von Orsanmicchele, wahrscheinlich
ebenfalls von Orcugna, sind denjenigen des Tabernakels- zum Theil
mindestens gleich an Werthe. (Es stehen ähnliche auch innen am
Stabwerk der Fenster, allein so beleuchtet, dass man kaum ihr Da-
sein bemerkt.)
Von einem Nachahmer Orcagnaßs (nicht von Andrea. Pisano, wie
cman schon gemeint hat) ist der 'I'aufstein im Bnptieterium, dessen
figurenreiche Reliefs, lauter 'l'a.ufen (larstellend, des Formates Wegen
sehr langgestreckte Gestalten zeigen. Dabei eine fleissige und nicht
geistlose Arbeit.
Von einem späten Trecentisten, Simone da Fiesole, mag die
dthronende Madonna in Orsanmicchele (Wandnische links) wenigstens
erwähnt werden, als Speeimen dieser Art.
e Prachtarbeiten wie der silbervergoldete Altar im Dom von Pistoja
(hintere Oapelle rechts, gewöhnlich verdeckt) bilden in den Zeiten
einer blühenden Steinsculptur nicht mehr eine die Kunst bestimmende
Gattung, sondern hängen von dem Bildungsgrad der Steinsculptur ab
und kommen den Werken derselben nicht einmal durchgängig gleich,
weil der enge Raum und der kostbare Steif den Künstler bindet.
Eine streng chronologische Besichtigung ist indess bei einem Werke,
an welchem das ganze XIV. und XV. Jahrhundert hindurch ciselirt
wurde, immer sehr lehrreich. (Das Beste enthält Wohl die untere
Tafel rechts, von Leonardo di Ser Giovanni, 1366.) Der ehemalige
decorative Zusammenhang des Ganzen, als der Altar noch frei stand,
fbleibt zweifelhaft. Den Silberaltar im Baptisterium zu Florenz, von
ähnlichem Werth, hat der Verfasser nicht gesehen.
Von einem späten Florentiner dieser Richtung, A n d r e a d a. F i e -
s ole (der mit dem 100 Jahre jüngern Andrea Ferrucci nicht zu ver-
Nach Ändern zu
n Jaco;
m di Pietro.