Modena.
Verona.
Ferrara.
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Am Dom von Modena: Aussen an der Fassade die Geschichtena
der ersten Menschen, im rechten Qnerschiif die Passion, von Nicolaus
und Guilelmus, seit 1099. Diese Arbeiten sind nebst den Portalsculp-
turen bei aller Rohheit merkwürdig als friihste Denkmals wahrhaft
romanischen Styles in Italien.
An der Fassade von S. Zeno in Verona (seit 1139) Sculpturenb
derselben Künstler, Nicolaus und Guilelmus, schon mit höher ent-
wickeltem Sinn fiir Anordnung im Raum und für Reliefbehandlung
überhaupt. (Bes. die Erschaffung der Thiere.) Der belehrende Ver-
gleich mit den Bronzeplatten der Thür, welche noch ganz berbarisch
sind, zeigt, dass diese von der Thür des altern Baues entlehnt sein
müssen.
(Im Innern stehen an der Mauer des rechten Seitenschiües die:
Statuen Christi und der zwölf Apostel, etwa vom Anfang des XIII.
Jahrhunderts, sorgfältige Arbeiten. Wie gebunden die Kunst sich da-
mals fühlte, wenn irgend ein höheres geistiges Verhältniss auszudrücken
War! um die ehrfürchtige Unterordnung der Apostel zu bezeichnen,
sind sie alle mit einsinkenden Knieen gebildet, am merklichsten die
beiden zunächst bei Christus. Es war ein weiter Weg von da bis
zu R-afaels Tapete: npasce oves measß)
Die Sculptilren am Portal des Domes sind befangener als die and
S. Zeno, die Löwen ganz heraldisch. Im rechten Seitenschiif befindet
sich ein Weihbecken romanischen Styles, auf drei burlesken, nackten
Tragfiguren (die vierte fehlt). Das XV. Jahrhundert, Welches diese
hßlbdamonischeix Fratzen nicht mehr als solche verstand, glaubte sie
in Gestalt von Buckligen nachahmen zu müssen. Dieser Art ist der
ganz tüchtige Gobbo, welcher in S. Anastasia. das Weihbecken linkse
mit so aufrichtiger Anstrengung trägt. (Derjenige rechts ein geringes
viel späteres Gegenstück.)
Das Taufbecken in S. Giovanni in Fonte (X11 Jahrhundert) zeigtf
in seinen Reliefs den sauhern und sogar schwungreichen romanischen
Styl mit noch ziemlich ungeschickten Motiven verbunden. (Die ein-
Zelnen Theile von verschiedenem Werthe.)
Von den Sculpturen an der Fassade des Domes von Ferrarag
gehören diejenigen des Mittelportals selbst noch der Gründungszeit
3. Ciceraric. 36