mPWchen.
Büeherdackel.
Reliquiarien.
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über (lern hintern Altar von S. Peter in Rom eingeschlossen ist, dürfte
nach den Abbildungen zu nrtheilen mit Elfenbeinm-beiten aus ver-
schiedenen Zeiten geschmückt sein. (Unter andern die Thaten des
Hercules und die himrniichen Zeichen.) Oft nahm man mit antiken
Steinsesseln vorlieb; auch von dem steinernen Wagen in der Salaa
della Biga. (Vatican) hat das erhaltene antike Stück (mit den schönen
Ornamenten) als bischöflicher Thron in S. Niarco zu Rom dienen
müssen.
Von kleinerni kirchlichen Prachtgeräth sind die sog. Diptychen
vorzüglich bemerkenswerth: zwei Elfenbeindeckel, der eine oder beide
mit Reliefs versehen, dem jeweiligen Verzeichniss der Katechumeneu
oder dem der Geistlichen zum Einband dienencl. Einige sind für die
Kirchen eigens gefertigt und demgemilss sculpirt, andere sind herge-
schenkte sog. Consulardiptychen, welche den Consul oder den Kaiser
darstellen, indem er das Signal zum Beginn der öffentlichen Spiele
giebt. (Mehrere im Domschatz von Monza: das schöne mit Cicerob
und einer Muse etwa. aus dem IV. Jahrhundert; das eines Kaisers,
angeblich Hadrian, mit einer weiblichen Figur nicht viel später; das
zweier geputzter Consuln, die nachträglich zu Heiligen gemacht Wor-
den, etwa aus dem VI. Jahrhunderte-Ein Diptychon des letzten Con-c
suls Anicetus in den Uffizien zu Florenz, II. Zimmer der Bronzen,
11. Schrank.)
Den Diptychen schliessen sich die übrigen elfenbeinernen Bü c h er-
deekel an, bei Welchen man sich die Bücher als liegend, nicht als
in Reihen stehend denken muss. (Der untere Deckel wenig oder gar
nicht verziert.) Ein schöner und früher im Museo cristiano; andereä
hauptsächlich in Bibliotheken. Häufiger kommen Biieherdeckel mit
getriebenen Figuren von vergoldeter Bronze und mit Emailzierra-
fhen vor.
Von Reliquienkasten wüsste ich kaum einen sculpüten zu
nennen, der mit den bessern nordischen Arbeiten dieser Art wetteifern
könnte. Das Email überwiegt vollständig zumal in den noch jetzt
Behr zahlreich vorkommenden kleinen Reliquienkästchen. Ein Elfen-
beinkästchen mit den Halbfiguren der Apostel in zierlichstem byzantini- e
Schem Flachrelief des X. bis XII. Jahrhunderts findet man in dem
genannten Raume der Uffizien, 14. Schrank. Ebenda eine runde