Volltext: Architectur (Bd. 1)

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Christliche Architektur. 
Basiliken. 
Baukunst Wieder zu erwecken suchte, 
sein Erstes. 
war die Herstellung desselben 
Die meisten Basiliken haben so starke Veränderungen erlitten, 
dass man nur mit Mühe sich den ursprünglichen Eindruck vergegen- 
wärtigen kann. Da. diese ganze Bauweise, mit der hohen Obermauer 
über den Säulen, einem starken Erdbeben nicht leicht Widerstand, durch 
ihr hölzernes Daehwcrk den Feuersbriinsten unterworfen War und auch 
ohne dieses durch ihre eigene Leichtigkeit zum Umbau einlud, so sind 
gewiss eine Menge Basiliken im Lauf der Zeit eingestürzt oder aus- 
einandergenommen und grossentheils mit Benutzung der alten Bau- 
stücke Wieder zusammengesetzt worden. Ausserdem ergaben sich Zu- 
und Anbauten aller Art, Capellen, welchen zu Liebe alle XVände 
durchbrochen Wurden, neue Apsiden (zum 'l'heil weil man Fenster 
brauchte), neue Fassaden je nach dem Styl des Jahrhunderts u. dgl. 
Zuletzt nahm sich nur zu oft der Barockstyl dieser baufälligen Kir- 
chen an, schloss ihre Säulen halb oder ganz in seine Pfeiler ein und 
überzog, was noch vom alten Bau übrig war, nharmonisch" mit seinen. 
Stuccaturen; namentlich uraren ihm die alten Decken und gar das 
sichtbare Spnrrenwerk zuwider; im glücklichsten Fall nahmen über- 
reich vergoldete Flachdecken, nur zu oft aber vcrschalte Gewölbe mit 
modernen Ornamenten deren Stelle ein. Das Vermanern der Fenster 
oben im hiittelschif wurde so zur Regel, dass keine Basiliea mehr 
ihr volles altes Oberlicht geniesst. Höchstens den Mosaikboden aus- 
genommen, wollte kein altehristliches oder mittelalterliches Detail mehr 
zu dem modernen System der Altäre, der Chorstühle, der Wandma- 
lereien passen; das Alte musste weichen. So gicbt es nun durch 
ganz Italien eine Menge Kirchen aus dem ersten Jahrtausend und den 
beiden nächsten Jahrhunderten, Welche noch ihre antiken Säulen mehr 
oder weniger kenntlich aufweisen und auf den sonst als Ehrentitel 
gebrauchten Namen Basilica der Kunstform halber Anspruch machen, 
dabei aber einen überwiegend modernen Eindruck hervorbringen. 
Wir wollen nur kurz andeuten, wie man die ursprüngliche Ge- 
stalt der reichern Basiliken in Gedanken zu restauriren hat. 
Vor Allem gehört dazu ein viereckiger Vorhof mit Hallen ringsum,
	        
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