Inschriften.
Eherne Geriithe.
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Fuss meist echt und alt, von den Henkeln und vom obern Rand wenig-
stens so viel als für die Restauration nöthig War.
Im Dogenpalast zu Venedig (Museo däekrcheologia, Corri-a
dojo) ein schöner grosser Candelaber, Sehr restaurirt, doch der IIaupt-
Suche nach alt, ausgenommen die obere Schale; oben drei Satyrs-
köpfe und Laubwerlz mit Vögeln.
Hier noch eine Bemerkung, die wir nirgends anders unterbringen
können. In das Gebiet der Ornamentik fallen auch die Buchstaben
der Insehriften. Die Griechen haben darin immer nur das Nöthige ge-
geben und irgend ein architektonisches Glied zum 'l'riiger dessen ge-
macht, was sie in verhältnissmässig kleinen Charakteren nur eben
leserlich angeben wollten. Bei den Römern will die Inschrift schon
in die Ferne wirken und erhält bisweilen, nicht bloss an 'l'riumphb0-
gen, wo sie in ihrem Rechte ist, sondern auch an 'I'empe1fr0nten eine
eigene grosse Fläche auf Kosten der Amehitrav- und Fricsglieder.
Allein wenigstens die Buchstaben sind noch bis in die späteste Zeit
verhaltnissmässig schön gebildet und passen zum Übrigen. Der Ban-
meister verliess sich nicht auf den Steinmetzexl und VBYOIIZlSiZGII, son-
dern behandelte, was so wesentlich zur WVirkung gehörte, als etwas
Wesentliches.
Von jenen grnssen, monumental behandelten Prachtstücken gehen
wir über zu den beweglichen Geriithen des wirklichen Gebran-
ches, welchen ihr Stoß" das Erz I) einen besondcrn Styl und
eine bessere Erhaltung gesichert hat. Vor allen Sammlungen bahen
hier die sechs Zimmer der „kleinen Bronzen u im Museum v0 n b
Neapel den Vorzug, weil in ihnen die Schätze ans den verschütteten
Städten am Vesuv und die Ausgrabungen von Unteritalien zusammen-
münden. (Einiges recht Schöne auch in den Uffizien zu Florenz,ß
II. Zimmer der Bronzen, 8.-14. Schrank.)
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i) Von den silbernen Gvfäxssen, dergleichen Verres in Sicilien massenweise stahl,
ist natürlich nur äusscrst Weniges erhalten.