Docoration.
Pompejanische Scenographie .
mit braunen Schatten und weissen Lichtern angegeben. Die Halle
um den Garten dagegen: braunrother Sockel mit natürlichen Pflanzen
u. dgl., unterbrochen von gelben vertretenden Piedestalen; darüber
reiche und treffliehe Architekturen auf blauem Grund mit schwarzen
Zwischenilächen, welche gute Bilder enthalten; Oben: Zierrathen und
Figuren auf weissem Grund. Im sog. Schlafzimmer die Architekturen
mit Bewohnern-besonders anmuthig belebt.
a In der „ Casa d'Apollo" das Tablinum vom Allerzierlichsten;
das sog. Schlafzimmer mit lauter goldgelben Architekturen auf himmel-
blauem Grund, so dass gar keine Zwisehenflüchen vorhanden sind; die
Figuren theils ganze, Götter darstellend, theils Halbüguren hinter den
Balustraden; die Ausführung gut, doch geringer als im Tablinum.
b In der „ Casa di Salustio 4' enthält die Wand des hintern Gärt-
chens eine harmlose Decoration, wie sie auch sonst noch in pompeja-
nischen Gartenrüumen und bis auf den heutigen Tag vorkömmt: hohe
natürliche Pflanzen mit Vögeln und Guirlanden auf himmelblauem
Grunde. Um den kleinen Hof in der Niihe des Bildes „Diana und
Aetäon" herum gute Verzierungen auf lauter schwarzem Grunde mit
Ausnahme des violetten Sockels. Andere Räume mit farbigen Quadern
(von Stucco) sehr unschön decorirt.
e In der „Casa delle Vestaliu die Gartenhalle ganz gelb, auch
der untere Thcil und die korinthischen Stuccocapitäle der Säulen. Die
Architekturen der Wand bloss mit braimen Schatten und ureissen Lich-
tern angegeben; oben offene Schränke mit Küchentbieren und Guirlan-
den in Naturfarbe; der Sockel braunroth mit mythologischen Figuren.
d In der „Villa di Diomedei" die Malereien theils unbedeutend,
theiLs weggenommen und nach Neapel gescheit. Die Gewölbe der
untern Räume sind mit Fortsetzungen der Architekturen auf hellem
Grunde verziert.
Nur ungern trennen wir bei der Besprechung dieser Schätze die
eigentliche Malerei von der Decoration, indem sich die beiden Künste
nie so eng die Hand geboten haben wie gerade hier. Wo sollen wir
z. B. die unzähligen kleinen Vignetten unterbringen, welche diese hei-
tern Räume beleben? Wer ihnen je einen Blick gegönnt hat, wird sie