S. Lorenzo in Mailand.
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genten Diocletians. Die Vorhalle derselben erkennt man leicht in den
seehszehn korinthischen Säulen vor S. Lorenzo; allein man ahnt nichts
sogleich, dass noch der Hauptraum der Thermen selbst, umgebaut
und doch im Wesentlichen identisch mit dem Urban, in Gestalt der
Kirche S. Lorenzo selbst vorhanden ist. Mindestens zweimal, imb
Mittelalter und wiederum gegen das Ende des XVI. Jahrhimderts, hat
man die alten Bestandtheile auseinander genommen, wieder zusammen-
gesetzt und mit neuer Kuppel versehen, und noch immer ist dieses
Innere eines der wichtigsten und schönsten Bauwerke Italiens. Vor
Allem hat die Nische hier eine ganz neue Bedeiitung; sie'ist nicht
mehr ein blosser isolirter Halbcylinder mit Halbkuppel, sondern ein
durchsichtiger einwärtstretender Bau von einer untern und einer obern
Siiulenreihe, welche in den untern und den obern Umgang des Kup-
pelraiunes führen. WViiren der Nischen acht, so würde dieses reiche
Motiv kleinlich und verwirrend wirken (wie in S. Vitale zu Ravenna);
allein es sind nur vier, so dass sich der volle Rhythmus dieser Bau-
weise entwickeln kann; über ihren Kuppelsegmenten und llauptbogen
wölbt sich dann die mittlere Kuppel. An glänzendem perspectivischem
Reichthum können sich wenige Gebäude der YVelt mit diesem messen,
so unscheinbar seine Einzelforinen jetzt sein mögen i). Nach Aussen
stellte es ein ruhiges Quadrat dar, indem die vier Ecken mit thurmarti-
gen Massen ausgefüllt sind. Der Anbau rechts (jetzt Capelle S. Aqui-
lino), ein Acilfteck mit Nischen und Kuppel, ist ebenfalls wohl antik
und dient in seiner Einfachheit zum belehrenden Vergleich mit jener
letzten und reichsten Form des antiken Innenbaues, die wir nachweisen
können.
Zahlreiche andere Thermenrestc in den übrigen Städten Italiens
bieten keine hinlänglich erhaltenen Formen mehr dar. Auch die Nym-
pheen oder Brunnengebäude mit Nischen und Grottfgi leben mehr in
der restaurirenden Phantasie als in kenntlicheu Überbleibseln fort.
Man hält z. B. die grossc Backsteinnische im Garten von S. Grocec
in Gerusalcmme zu Rom für ein solches Nympheiun. Sicherer ist
Die gegenwärtige Gestalt rührt von Martina Bassi
die Lichtvertheilung des antiken Baues zweifelhaft.
maligvs Kuppellicht.
her. Leider bleibt auch
Ich glaube an eiix ehe-
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