Amphitheater.
Cirken.
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Ausserhalb Roms wird dem Amphitheater von Alt- C apu a wegen a
aines nur kleinen, aber schönen Restes der zwei untern Ordnungen
lud wegen einzelner noch besonders deutlich sichtbarer Einrichtungen
1m die Arena die erste Stelle zuerkannt. Das Amphitheater vonb
Verona hat den Effekt der vollkommen erhaltenen oder hergestellten
Eitzreihen vor allen Gebäuden dieser Art voraus; allein von seiner
iussern Schale ist nur ein sehr kleiner Theil vorhanden (und vielleicht
nie mehr vorhanden gewesen) der gerade hinreieht, um die Lust nach
dem zerstörten oder nie vollendeten Ganzen zu wecken. (Vgl. S. 36
Anm.) Das Amphitheater von Pompeji kann seiner Kleinheit und e
architektonischen Bescheidenheit wegen neben diesen nngeheuern Massen
nicht aufkommen. In Lueca noch bedeutende Reste eines Amphi- d
theaters und eines Theaters. In Padua bloss der Umriss einese
Amphitheaters, bei S. hinria delP Arena. In Pozzuoli: sehr urn-f
fangreiehe, aber formlose Trümmer. -In S. Germ ano (unterhalb Monte g
C-assino) ein kreisrundes Amphitheater, das einzige dieser Art, indem
sonst die elliptische Form für das Aufstellen zweier Parteien in der
Arena. den Vorzug haben musste. Vereinzelte Überbleibsel finden
sich überall, wo es Römer gab.
Die Girken endlich sind mit einziger Ausnahme desjenigen des
Caracalla (richtiger: Maxentius) von der Erde verschwunden, soh
dass man ihre ldorm höchstens aus dem Zug der Strassen und Gar-
tenmauern um sie herum (wie beim Circus maximus in Rom) oderi
aus der Gestalt eines Platzes, der ihrem Umfang entspricht (wie beim
Stadium Domitians, der jetzigen Piazza Navona) oder auch nur k
aus Erdwellen erkennt. Selbst an dem oben als erhalten genannten
Circus (vor Porta S. Sebastiano) ist alles bauliche Detail mit der Stein-
bekleidung des Hallenbaues ringsum und der Langmauer (spina) in
der Mitte dahin gegangen, so dass wir uns dabei nicht aufhalten dür-
fen. Das gänzliche Verschwinden des Circus maximus gehört übri-
gens auch zu den Rtithselu des römischen Mittelalters. Denn das
Gebäude fasste auf seinen Sitzreihen fast das Doppelte von der Men-
schenzahl, die man für das Colosseum berechnet, nämlich nach der
geringern Angabe 150,000 Menschen; es muss also nicht bloss die
halbe Viertelstunde Länge, von der man sich noch jetzt überzeugen
kann, sondern auch eine bedeutende Tiefe und Höhe gehabt "haben,