Villen und Gärten.
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turen fast bedeckt ist. Hinter demselben, von Eichenterrassen umge-
ben, folgt der tiefliegende Prunkgarten und dann eine noch tiefere
Fläche, welche ehemals in dichter Laubnacht eine wunderbare Fülle
von springenden Wassern längs einer Terrasse und eines Teatro ent-
hielt, gegenwärtig aber durch eine höchst unglückliche englische Partie
ersetzt wird. Zu beiden Seiten dieser Hauptanlage, namentlich rechts,
dehnen sich die mehr ländlichen, aber noch immer in einfachen ar-
chitektonischen Gesammtlinien gegebenen grossen Nebenpartien aus:
die Anemonenwiese und das Thal mit dem Laghetto; den Abschluss
macht jener berühmte Pinienhain, der an gleichartiger Macht der Biiume
und Kronen in Italien wohl seines Gleichen sucht.
Villa Conti (jetzt 'l'0r10nia) bei Frascati macht vielleicht von!
allen den reinsten und vvohlthuendsten Eindruck, Während sie an
Ausdehnung und Zahl der Motive von vielen andern Gärten über-
troffen Wird. Nur eine obere (dichte) und eine untere (lichte) Eichen-
terrasse, aber von den herrlichsten Wasserwerken belebt und mit der
schönsten Aussicht.
Villa Ludovisi auf Monte Pincio, von Le Notre angeleggb
mit einzelnen grandiosen Partien (vorn) und angenehmen Schatten-
giingen. Die neucrn Theile von buntestem sog. englischem Styl.
Der Garten des Pal. Barberini in Rom, ehemals herrlich. c
Aus dem XVIII. Jahrhundert stammt zunächst der Garten Cor- d
sini am Abhang des Janiculus; nur Ein Motiv ist von strcngerin
Styl, dieses aber erhaben schön, nämlich die Cascade mit Fontaine
zwischen den Ahcrnbäumen. 1
Villa Alb ani vor Porta Salara, Gebäude und Garten angelegte
von Carlo M archionne unter der Leitung des Oardinals Alessan-
dro Albani; direktes Übergewicht der architektonischen Linien und
der Architektur selbst, unter bedeutender und hier einzig durchgän-
giger Mitwirkung antikcr Sculpturen; die Eichen nur als Abschluss und
Hintergrund; Einzelnes schon mit rein malerischer Absicht angelegt;
der Blick auf das Sabinergebirge sehr mit in Rechnung gebracht, und
desshalb die vordern Theile ganz licht mit blossen Cypressezihecken.
Der Garten des Priorato di Malta auf dem Aventiu mit einem f
einfachen Laubgang, der direkt auf die Kuppel von S. Peter gerichtet
ist. Vielleicht von Piranesi, der wenigstens die Gebäulichkeiten angab.