Volltext: Architectur (Bd. 1)

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Vülßl! und Gärten. 
1 Villa Medici auf Monte Pincio, jetzige Aeademie de France, 
ebenfalls vom Ende des XVI. Jahrhunderts; das Gebäude, von Anni- 
bale Lippi, zeigt wenigstens auf der Rückseite den Charakter der rö- 
mischen Casini schon ziemlich vollendet: luftige Hallen und Bekleidung 
der Wandiläehe mit antiken Reliefs. Der Prunkgarten (und seine Fort- 
setzung in grossen einfachen Laubgängen) ist überragt von einer hohen 
Eichenterrasse, aus welcher eine Stufenpyramide (nicht etwa ein Hü- 
gel mit Spiralgängen nach Art englischer Gärten) als Belvedere em- 
porsteigt. 
b Der Garten des Quirinalischen Palastes, einfach und 
grossartig, wahrscheinlich von Carlo Maderna (nach 1600), wel- 
cher wenigstens die Grottenpartie mit den Spielwassern etc. entwarf 
und sie in eine Ecke links unter der Terrasse des Prunkgartens ver- 
wies. Das Casino (von Fuga) ist spät und für seine Bestimmung 
schwer und meschin. 
c Villa Mondragone bei Frascati, der Riesenbau Paul's V und 
seiner Familie, einst (wenigstens dem Entwurf nach) eines der voll- 
ständigsten Specimina des strengen Styles, ist gegenwärtig in trauri- 
gem und unsehönem Verfall und lohnt den Besuch auch wegen der 
(von andern Punkten aus reichern) Aussicht kaum. 
d Villa Borghese vor Porta del Popolo; der illtere Theil mit 
dem Casino des Vas anzio (S. 395, e), an welches sich der Prunkgarten 
seitwärts anschliesst, umfasst ausser den mehr ländlichen Theilen und dem 
(in neuerer Zeit angelegten) Circus auch noch einen hesondern archi- 
tektonisch angelegten Eichenhain, dessen Aesculaptempel, inmitten 
eines kleinen Sees, indess von neuerem Datum ist. Der zwecklose 
Vandalismuädes Jahres 1849 hat die Hälfte des Hains gefällt.  Die 
neuem Theile der Villa, bei demselben Anlass verheert, waren in cin- 
zelnen Partien mehr mit Absicht auf malerisch landschaftliche Wir- 
kung im Sinn der Schule Poussins angelegt. 
c Auch Villa Pamfili vor Porta S. Pancrazio hat 1849 stark ge- 
litten, doch glücklicher Weise nicht in den wesentlichen Theilen. Die 
Anlage, von Algardi (nach 1650), War durch die grossartigsten Vor- 
iheile, durch herrliche hohe Lage und den Wasserreichthum der Acqua 
Paolina unterstützt. Ein System von Eicheuhallen, rings um eine 
Wiese, fasst den Blick auf das Casino ein, welches mit antiken Sculp-
	        
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