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Architektur.
Das Pantheon.
mittelt durch die darüber emporspriessende, durch zwei kleinere Vo-
luten mit Akanthusblättcrn vorbereitete Blume, sowie die Bildung der
grössern Eckvoluten hat nicht mehr ihres Gleichen.) Man vervoll-
stiindigc die innere und äussere WVandbeklcidung am hintern Theil
der Vorhalle, mit ihren anmuthigen Querbiindern von Fruchtschnüren,
Candelabern u. s. w. "Man denke sich die drei Sehiife der Vorhalle
mit drei parallelen, reicheassettirten lbrmengewvöllaen bedeckt, über
welchen sich noch jener Dachstuhl von vergoldetem Erz erhob, den Ur-
ban VIII einschmelzen liess. Vor Allem vergesse man Berninfs Glocken-
thürmchen. Bei aller Pracht fand sich an dieser Vorhalle auch die
Einfachheit an der rechten Stelle ein. Der innere wie der äussere Ar-
chitrav hat nur die Profile, die ihm gehören; an seiner Untenseite ist
nur eine Art von Rahmen als Verzierung angebracht; das äussere
Hauptgesimse I) besteht nur aus den unentbehrlichen Thcilcn. Die
Thüreinfassung, wahrscheinlich die ursprüngliche 1) ist bei einem ge-
wissen Reichthum doch einfach in ihren Profilen die Bronzethür selbst
mag zwar noch antik, doch aus beträchtlich späterer Zeit sein.
Am Hauptgebäude scheint aussen eine ehemalige Bekleidung von
Stuceo zu fehlen. Diesem Umstande verdanken wir den Anblick des
vortrefflichen Zicgelwerkes, dergleichen beim Abfallen des Putzes von
neuern Gclaliuden wohl selten zum Vorschein kommen wird. Ob die
Consolen, welche die Absätze der Stockwerke bezeichnen, die ursprüng-
lichen sind, wissen wir nicht anzugeben.
Im Innern überwältigt vor Allem die Einheit und Schönheit des
Oberliehtes, welches den riesigen Rundbau mit seinen Strahlen und
Reflexen so wunderbar anfüllt. Die Gleichheit von Höhe und Durch-
Geschmack restaurirle, statt sich nach den so nahe liegenden Mustern zu
richten.
1) Ob Kranzgesimse und Giebel noch von Agrippxs Bau herszanunen, bleibt dahin-
gestellt; sicher ursprünglich. ist nur der Architrav.
2) Die prachtvollsten Thüi-einfassungen des Altei-thums haben wir nicht mehr
oder nur in Bruchstücken. Ein solches, mit den schönsten Ahzmlhusrzinlsen,
x welche in Schoten auslaufen, mit piekenden Vögeln u. s. W. findet sich in den
Uflizien (äiussere Vorhalle). Vielheseheidener, obwohl noch immer vongrns-
sein Reiehlhuln, ist die vollständig erhaltene Thüreinfassung von: Porricus
w der Eumachia zu Pompeji (jetzt im Museum von Neapel als Eingang der Ilalle
(los Jupiter verwendet).