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Der Barockstyl.
legen: Giov. Lorenzo Bernini von Neapel (1589-1680); alle
Späitern von ihm abhängig: Guarino Guarini von Modena (1624
bis 1683), der das jetzige Turin begann; der Decorator Pater An-
drea Pozzo (1642-1709); die drei Bibbiena, von Bologna, deren
Blütlie nach 1700 fällt; die Florentiner Aless. Galilei (1691-1737)
und Ferdinando Fuge (geb. 1699); endlich die beiden mächtigsten
Architekten des XVIII. Jahrhunderts Filippo J uvara oder Ivara.
von Messina. (1685-1735), und Luigi Vanvitelli von niederlän-
discher Herkunft zu Neapel geboren (1700-1773) i). Das Locale
verliert hier fast alle Bedeutung; einige der Genannten führen ein kos-
mopolitisches Wanderleben, Andere liefern Wenigstens Zeichnungen
und Pläne für weit entfernte Bauten.
Innerhalb des Styles, welchen sie gemeinsam repräsentiren, giebt
es natürlich während der zwei Jahrhunderte von 1580 bis 1780 nicht
nur Nuancen, sondern ganz grosse Veränderungen, und bei einer voll-
ständigen methodischen Besprechung miisste mit Bernini unbedingt
ein neuer Abschnitt beginnen. Für unsere rasche Übersicht ist eine
weitere Trennung um so weniger räthlich, als die Grundformen im
Ganzen dieselben bleiben.
Die Bnrockbaukunst spricht dieselbe Sprache, wie die Renaissance,
aber einen verwilderten Dialekt davon. Die antiken Situlenordnun-
gen 1), Gebälke, Giebel u. s. w. werden mit einer grossen WVillkür
auf die verschiedenste WVeise vcrwerthet; in ihrer Eigenschaft als
Wandbekleidung aber wird ihnen dabei ein viel stärkerer Aecent ge-
geben als vorher. Manche Architekten componiren in einem bestän-
digen Fortissimo. Säulen, Halbsüulen und Pilaster erhalten eine Be-
gleitung von zwei, drei Helb- und Viertelspilastern auf jeder Seite; eben
so wiiele Male wird dann aber das ganze Gebälk unterbrochen und vor-
geschoben; je nach Umständen auch der Sockel. In Ermanglnng einer
organischen Bekleidung verlangt man von Dem, was zur Zeit der Re-
xiaissance doch wesentlich nur-Decoration war, dass es Kraft und
x, die Superga bei Turin.
von aussen gesehen zu
wlstiger Umbildung. S.
1) Der Verfasser bekennt, Jnvarzfs Hauptbax
und Vauvitcllfs Schloss von Caserta nur
z) Die Gapiläle insgnnwein in gefühllos Sclnvii
gar nicl
haben.
[7, Anm.