genannte Pennone verdorben haben. Dagegen ist die berühmte Kirche a
S. Maria di Carignano wesentlich sein XVerk.
Sie muss uns jetzt hauptsächlich die Bauzeit vergegenwärtigen,
da an S. Peter nach Michelangelws Plan gearbeitet wurde, da die
Kuppel über dem griechischen, d. h. gleicharmigen Kreuz als die für
den Kirchenbau erhabenste Form galt. Die Lage auf steilem Vor-
gebirg über der Stadt erhöht den Werth des Gebäudes ungemein, und
seine Umrisse wirken schon von Weitem sehr bedeutend. Bei den
so ungleich kleinem Dimensionen gab Alessi seiner Kuppel mit Recht
nicht vier Arme, sondern ein grosses Quadrat zur Unterlage, und
ilankirte sie nicht mit vier Nebcnkuppeln, Welche hier ganz klein aus-
gefallen wären, sondern mit vier (in der That zwei) Eckthürmen.
(Die vier Kuppeln sind wohl im Innern vorhanden, aussen jedoch nur
durch Lanterninen angedeutet.) Aber das Einzelne des Aeussern
durchgängig dem Alessi selber zuzutrauen, erscheint fast imbillig.
Auch wenn die hässlich hohen Giebel in der Mitte der Fronten un-
entbehrlich wären wegen des Luncttenfensters, das sie enthalten, so
könnte doch der Meister nicht diese Thürme mit ihren glatten Pi-
lastern über das so viel zartere und reichere Erdgeschoss gesetzt
haben. Auch die Kuppel zeigt sehr willkürliche, barocke Formen.
(Das Hauptportal neuer.) Das Innere dagegen, glücklicher Weise und
hoffentlich absichtlich farblos, ist ein Wunderbar harmonischer Bau,
der den Sinn mit dem reinsten Wohlgefallen erfüllt. Vier Tonnen-
gewölbe, eine Mittelkuppel, vier Eckkuppeln und eine Tribuna, alles
auf Pfeilern mit einer Ordnung von (leider zu schwer gebildeten) ko-
rinthischen Pilastern ruhend; die höchste Verbindung von Reichthum
und Einfachheit; der Raum scheinbar grösser als er wirklich ist.
Das Ganze im Grunde ein Bau der rein ästhetischen Begeisterung für
die Bauformen als solche, und für jede andere ideale Bestimmung
eben so geeignet als für den Gottesdienst.
Das Thor, welches zum Molo vecchio führt, charakterisirt rechtb
die Mitte des Jahrhunderts; auf der Stadtseite fast bramantisch ein-
fach, auf der Seite des Molo consequent und absichtlich barock. (Ru-
sticasäulen etc.) Die stattliche Loggia de' Banchi ist erst viel später ß
nach einem Entwuf AlessPs, ausgeführt.