Genua.
Montorsoli.
Castallo.
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Auf Montorsoli folgte der Bergamaske Grio. Bett. Oastello.
Sein Pal. Imperiali (Piazza. Campetto), erbaut 1560, giebt einen voll-a
ständigen Begriff von der gemischten Compositionsweise der auf Hoch-
bau in engen Strassen laereehneten genuesisehen Paläste; Reichthum
der Ausstattung muss hier die strengem Verhältnisse ersetzen, die man
von unten doch nicht gewahr würde. (Bemalung mit bronzefarbenen
und colorirten Figuren, Putten und Laubwerk in Relief etc.) Die
untere Halle, der Hof und die malerisch seitwärts angelegte Treppe
offenbaren zuerst ohne Rückhalt die Herzlosigkeit der genuesischen
Sänlenbildung und Proiilirnug, die nach Florenz und Rom das Auge
empfindlich berührt. An Pal. Carega (jetzt Cataldi, Str. nuovaQb
versuchte Csstello noch einmal eine durchgängige Pilasterbekleidnng
und bei den nicht ullzusehmalen Fensterintervallen ging es damit noch
ziemlich glücklich; Spätere wagten bei den liehtbediirftigen, hochfenstri-
gen Fassaden dasselbe nicht ungestraft; ihre Pilaster wurden eine
magere Decoration, die iiberdiess sinnlos ist, weil der enge Mauer-
pfeiler schon an sich wie ein Pilaster wirkt. Das Vestibul, von sehr
schöner Anordnung, ist eines der frühesten von denjenigen, welche
die beiden Anfänge der Doppeltreppe zum Hauptmotiv haben. An
vielen andern Palästen dauert indess die einfache, seitwärts, etwa.
neben oder hinter dem Hof angebrachte Treppe fort. Als glückli-
chen Decorator (in Verbindung mit Montorsoli) erwies sich Castello
bei der zierlichen innern Ausschmiiekung von S. Matteo; eine der "WC-c
nigen mittelalterlichen Kirchen, welche bei solchen Anlässen gewonnen
haben.
Von Rocco Pennone, ebenfalls einem Lombarden, sind die
ältern Theile des Pal. Ducale, hauptsächlich die (ehemals stattlichen)d
Doppelhallen der Seitenhöfe, die hintere Fronte und, wie man annimmt,
auch die berühmte Treppe. Darf man sie in der That in die Zeit
bald nach 1550 setzen, so ist sie die erste von den ganz sanft ge-
neigten, ungeheuer breiten; sie hätte dann auch vorzugsweise die Be-
geisterung der Genuesen (und des Auslandes) für diesen Theil des
Palastbaues geweckt.
Halle
gelangt; die
gewölben.
mit
etwas
schweren Säulen
und lauter kleinen Kuppel-