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Hochreuaissauce.
Bau von S. Peter.
ursprünglichen Plans von S. Peter, und zwar eine trefflich modiücirte,
zuzugeben sein. Wie weit beim Dom von Padua Michelangelcfs
Angaben befolgt wurden, vgl. S. 320, a. Die ihm zugeschriebene
ßDecke des Laterans steht so weit unter derjenigen der Laurenziana,
äuss eine andere Angabe, wonach sie von Giac. (lella Porta entworfen
ist, ungleich mehr Glauben verdient.
Erst als Greis erhielt Michelangelo durch Paul III den Auftrag
bzur Vollendung der S. Peterskirche, von welcher hier im Zu-
sammenhang die Rede sein muss. Olme auf die Geschichte des Baues
im Einzelnen, auf den Wechsel der Entwürfe näher einzugehen, be-
schränken wir uns auf dasjenige, was wirklich ausgeführt und noch
vorhanden ist.
Bramante hatte das Gebäude 1506 angefangen, mit der Absicht
ein griechisches, gleicharmiges Kreuz mit grosser mittlerer Kuppel zu
errichten. Ihm gehört die Abrundung der Kreuzarme zu Tribunen, die
er (S. 303) in der Lombardie gelernt und später auch an der Madonna
della Consolazione zu Todi in Anwendung gebracht hatte. Schon in ver-
schiedenen Gestalten ist uns diese griechische Kreuz mit abgerundeten
Armen begegnet, z. B. (S. 204, e) an der Steceata in Parma (1521); es
galt seit Bralnante ohne Frage als die vollkommenste Kirehenform,
sodass z. B. Leo X unter den Plänen für S. Giovanni de' Fiorentini
demjenigen des Jacopo Sansovino (s. dessen Leben bei Vasari) den
Vorzug gab, weil er diese Gestalt hatte. Die Theorie wird über
diese Grundform sich immer in verschiedene Ansichten spalten; sicher
aber würde dieselbe, nach Brnmantefs Plan ausgeführt vier Halb-
runde mit quadratisch vertretenden Ecken an sich eine grosse
Wirkung machen, zumal wenn man den Bau in des grossen Meisters
Weise organisirt denkt. (Dazu zwei Seitenthürme und eine sechs-
säulige Vorhalle.)
Von Rafaels neuem Entwurf ist nichts Ausgeführtes vorhanden.
Von Baldassare Peruzzi stammt die Flaukirung der Kuppel
mit vier kleinen Kuppeln (wovon später nur die beiden vordern aus-
geführt wurden). Die Combination mehrerer Kuppehi ist eine vene-
zianische, aus dem Orient übernommene Idee; die Renaissance fühlte