Rafael.
309
Öconomie auf die Dauer zu helfen im Stande ist, dass
allein den mangelnden Organismus würdig ersetzen kann.
er
dadurch
Gleich derjenige, welcher Bramante am nächsten stand, Rafael,
ging in seinen Palästen über dieses Mass hinaus. Sein Schönheitssinn
sicherte ihn allerdings vor Klippen und Untiefen.
Von den Wenigen nach seinem Entwurf ausgeführten und wirk-
lich noch vorhandenen Gebäuden ist Pal. Vidoni in Rom (aueha
Stoppani und Oaifarelli genannt, bei S. Andrea della Valle) arg ver-
baut, sodass das Rustiea-Erdgeschoss, "auf dessen starken Contrast
mit den gekuplneltexi Säulen des obern Stockwerkes Alles ankam, fast
nirgends mehr die ursprünglichen Öifnungen zeigt; auch die obern
Theile sind modernisirt. Besser erhalten, aber zweifelhaft ist PaLb
Ugueeioni (jetzt Fenzi) auf Piazza del Granduca in Florenz. Auch
hier unten derbste Rustica und dann ein ionisches und ein korinthi-
sehes Obergeschoss mit gekuppelten Wandsaulen. (Von Andern dem
Palladio zugeschrieben; die Ausführung Wahrscheinlich erst lange nach
Rafaels "l'ode). Ganz sicher ist der herrliche Pal. Pandolfini, jetzte
Nencini, ebenda (Via S. Galle), von Rafael entworfen, aber erst etwa
ein Jahrzehnd nach seinem Tode ausgeführt und wohl nicht ohne
Veränderungen, etwa an der Gartenseite. Es sind die Formen eines
nur bescheidenen Gebäudes in grossen Dimensionen und mächtigem
Detail ausgedrückt; Rustica-Ecken; die Fenster oben mit Säulen,
unten mit Pilastern eingefasst und mit Giebeln bedeckt; über einem
Fries mit grosser Inschrift ein prächtiges Hauptgesimse; nach einem
bedeutenden Rustieaportal neben dem Gebäude wiederholt sich das
untere Stockwerk als Altan, eines der reizendsten Beispiele aufge-
hobener Symmetrie. Von Anbauten an römischen Kirchen ist die
ganz einfache Vorhalle der Navicella. und die köstliche Capella Chigia
in S. Maria del Popolo von Rafael angegeben. ß
Diese ausgeführten Bauten werden von den früher (S. 173) ge-
nannten Architckturen in seinen Gemälden natürlich weit übertroffen.
Von den Werken eines andern Urbinaten, der vermuthlich zu
Bramante in einiger Beziehung stand, Girolamo Genga (1476-1551)
können wir nur die Namen (nach Milizia) angeben, für Die, welche