Volltext: Architectur (Bd. 1)

Rafael. 
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Öconomie auf die Dauer zu helfen im Stande ist, dass 
allein den mangelnden Organismus würdig ersetzen kann. 
er 
dadurch 
Gleich derjenige, welcher Bramante am nächsten stand, Rafael, 
ging in seinen Palästen über dieses Mass hinaus. Sein Schönheitssinn 
sicherte ihn allerdings vor Klippen und Untiefen. 
Von den Wenigen nach seinem Entwurf ausgeführten und wirk- 
lich noch vorhandenen Gebäuden ist Pal. Vidoni in Rom (aueha 
Stoppani und Oaifarelli genannt, bei S. Andrea della Valle) arg ver- 
baut, sodass das Rustiea-Erdgeschoss, "auf dessen starken Contrast 
mit den gekuplneltexi Säulen des obern Stockwerkes Alles ankam, fast 
nirgends mehr die ursprünglichen Öifnungen zeigt; auch die obern 
Theile sind modernisirt.  Besser erhalten, aber zweifelhaft ist PaLb 
Ugueeioni (jetzt Fenzi) auf Piazza del Granduca in Florenz. Auch 
hier unten derbste Rustica und dann ein ionisches und ein korinthi- 
sehes Obergeschoss mit gekuppelten Wandsaulen. (Von Andern dem 
Palladio zugeschrieben; die Ausführung Wahrscheinlich erst lange nach 
Rafaels "l'ode).  Ganz sicher ist der herrliche Pal. Pandolfini, jetzte 
Nencini, ebenda (Via S. Galle), von Rafael entworfen, aber erst etwa 
ein Jahrzehnd nach seinem Tode ausgeführt und wohl nicht ohne 
Veränderungen, etwa an der Gartenseite. Es sind die Formen eines 
nur bescheidenen Gebäudes in grossen Dimensionen und mächtigem 
Detail ausgedrückt; Rustica-Ecken; die Fenster oben mit Säulen, 
unten mit Pilastern eingefasst und mit Giebeln bedeckt; über einem 
Fries mit grosser Inschrift ein prächtiges Hauptgesimse; nach einem 
bedeutenden Rustieaportal neben dem Gebäude wiederholt sich das 
untere Stockwerk als Altan, eines der reizendsten Beispiele aufge- 
hobener Symmetrie.  Von Anbauten an römischen Kirchen ist die 
ganz einfache Vorhalle der Navicella. und die köstliche Capella Chigia 
in S. Maria del Popolo von Rafael angegeben. ß 
Diese ausgeführten Bauten werden von den früher (S. 173) ge- 
nannten Architckturen in seinen Gemälden natürlich weit übertroffen. 
Von den Werken eines andern Urbinaten, der vermuthlich zu 
Bramante in einiger Beziehung stand, Girolamo Genga (1476-1551) 
können wir nur die Namen (nach Milizia) angeben, für Die, welche
	        
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