Volltext: Architectur (Bd. 1)

Parma. 
Ferrara. 
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Padua ausgegangenen Zierweise gewesen zu sein. Von ihm ist illa 
dem Kloster S. Paolo zu Parma, hinter dem Gemach mit den Fresken 
Coreggids, das Gewölbe einer Kammer mit Arabesken, Panen, Meer- 
wundern, kleinen Zwischenbildern etc. auf blauem Grunde ausgemalt; 
in den Lunetten ringsherum heil. Geschichten. Diesen oder einen ähn- 
lichen Styl zeigen nun auch die ältern Verzierungen der Pilaster undb 
Gewülberippcn in S. Giovanni, auch die schöne mosaicirte Nische dese 
rechten Querschiifes im Dom (mit Goldgrund). Auch in S. Sisto zud 
Piacenza gehört Manches an den betreffenden Bautheilen derselben 
Art an.  Mit der grossen Umwälzung aber, welche Coreggio in die 
Malerei jener Gegend brachte, drang auch in diese Gattung ein au- 
dercr Styl ein; die Putten (Kindcrengel) verdrängen das Vegetabili- 
sche mehr und mehr und füllen endlich die Pilaster, Friese etc. fast 
ganz an. Von den Schülern C0reggi0's hat sich Girolamo Mazzola. 
durch die Bemalung des Gewölbes im Hauptschiif des Domes viel-e 
leicht einen grössern Namen verdient, als durch seine Altarbilder, 
und wenn man darüber streiten kann, 0b die Kappen eines mittelal- 
terlichen Gewölbes überhaupt bemalt werden sollen, so wird man doch 
zugeben, dass die Aufgabe wohl selten schöner gelöst worden ist. 
(Farbige Medaillons mit Brustbildern, Putteu, Fruchtkränze, zweifarbige 
Einrahmungeu der Gewölberippen u. s. w.) Die neuern Malereien in 
S. Giovanni, hauptsächlich der Fries, sind weniger glücklich, indem f 
hier Vollfarbiges (Sibyllen, Putten u. s. w.) und Einfarbiges (heilige 
Geschichten), noch dazu von verschiedenem Mnssstab, auf Einer Fläche 
vereinigt sind. Die Pilasterverzicrungen etc. in der Steccata scheineng 
von gcringern Händen zu sein, ebenso die neuer-n Bestandtheile in h 
S. Sisto zu Piacenza. 
Ferrara hat in dieser Beziehung Einiges nicht bloss aus der 
guten Zeit, sondern auch von einem grossen Künstler aufzuweisen. 
Im Erdgeschoss des erzbiSßllöflichen Seminars sind noch die grau ini 
grau gemalten Decken zweier Gemächer von Garofalo (bez. 1519) 
erhalten, welche einen frisch von Rom gebrachten Schwung verrathen, 
noch nicht in der Art der Loggien, sondern der Stanzen. Der Styl 
der Ornamente ist der Zweifarbigkeit vortrefflich und ohne Schwere
	        
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