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Renaissance-Decoration.
Holz.
Prachtgeräthe.
adie Wandsitze vor dem Hochaltar und das Getäfel der rechten Wand
in der Sacristei, welche in der Holzarbeit nur schlicht, aber durch
die nufgemalten Landschaften des Caroto und Brusasorci merk-
würdig sind.
g, In Brescia. enthält der Chor von S. Francesco ein noch halb-
gothisches Stuhlwerk, mif kalligraphisch zierlichen Intarsien, und einen
der prachtvollsten Gemälderahmen des ganzen Styles.
c In Bergamo endlich ist wenigstens ein Prachtstück und zwar
des Fra Damiano selbst, erhalten: das hintere Stahlwerk im Chor
von S. Maria. mcggiore, mit den geistvollsten Intarsien, bestehend aus
Puttenfriesen verschiedener Ordnung und sehr schönen historischen
Mittelfeldern. Das vordere Stahlwerk desselben Chores, von denBrü-
dem Bclli, ist etwas älter; der ringsum gehende Aufsatz bildet eine
leichte hölzerne Bogenhalle mit geschnitzten Akroterien (Meer-wundern,
Oandelaberzi etc.) Die Intarsien der Sitzrücken, welche kirchliche Ge-
rähhe und Symbole zu Stillleben geordnet darstellen, könnten wiederum
von Fra Damiano sein.
Den Beschluss der plastischen Decoration machen die Schmu ek-
sachen, Gefässe und. Prachtgeräthe hauptsächlich des XVI.
Jahrhunderts, deren Styl Wesentlich durch einen weltbekannten Künst-
ler, den Florentiner Benvenuto Ccllini (1500-1572) sein Ge-
präge erhielt.
Der einzige Ort, wo documentirte Sachen Benvenutok in einiger
dAnzahl beisammen sind, der Tesoro des Pal. Pitti in Florenz, ist dem
Verfasser unzugänglich geblieben. Indess ergieht sich ein Bild des
Styles aus den Vasen, Schalen u. a. Schmuckgegenständen, welche
e (nebst Neuerem) in den Uffizien, Abtheilung der „Gemme" aufgestellt
fsind; Einiges iindet sich auch in der Galerie des Pa-l. Pitti (Durch-
ggang zu den hintern Zimmern); clannini Museum von Neapel (Abthei-
lung der Terracotten, zweiter Saal), so wie zerstreut a. a. O. Manches
von diesen Prachtgegenständen ist auch älter als Benvenuto oder sonst
von seiner Art- unabhängig.