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Reuaiasance-Decoration in Holz.
Zum Alterthümlichsten innerhalb der Renaissance, mit einzelnen
noch gothischen Details gehört das schöne Stuhlwerk in der Capelle
ades Pal. Riccardi und dasjenige im Chor von S. Miniato. Auch die
beinfache, mit einem englischen Gruss iigurirte Intarsia-Thür der Sa-
cristei in der Badia von Fiesole ist Wohl noch aus der ersten Hälfte
des XV. Jahrhunderts. Unter dem Einfluss Brunellescds und Dona-
ctellois entstand ohne Zweifel das Täfelwerk in der Sacristei. von S. Lo-
renzo; mit vortreiflicher einfacher Intarsia.
Darauf folgte Wohl zunächst die bedeutende und als Ganzes elas-
sisch zu nennende Leistung der grossen Decoratoren Giuliano und
dßenedetto da Majano: das Getäfel der Sagrestia nuova im Dom,
mit Donatellds Fries von festontragenden Putten (gegenwärtig grau
bemalt). Einfache, das Innere der Wandschränke oder blosse Orna-
mente darstellende Intarsia, von schlanken Pilastern unterbrochen, mit
e mässigen Gesimsen. Dem Benedetto allein wird die prächtige In-
tarsiaJfhür in der Sala de' Gigli des Pal. Vecchio zugeschrieben,
deren Marmoreinfasslmg von ihm ist. (Sie stellt u. a. die Gestalten
"Dante's und Petrarcais dar.) Vom Ende des XV. Jahrhunderts
fist dann das herrliche Getiifel in der Sacristei von S. Croce, Wel-
chcs als Einfassung für Giott0's Bildercyclus vom Leben Christi und
des heil. Franciscus gearbeitet wurde, der jetzt theils in der Acade-
mic aufgestellt, theils im Auslande zerstreut ist. Nirgends mehr ist
wohl die Intarsia mit so feinem Bewusstsein abgestuft, vom fast bloss
kalligraphischen Band bis zum reichbervegten Hauptfries; das Relief
beschränkt sich auf die Pilaster und die Ilauptglieder des Gesimses.
(Ebenda auch älteres und befangeneres Getäfel.) -Die Thür zur Sa-
cristei und die zur nahen Capelle Medici geschnitzte Rosetten mit
Intarsiarahmen eingefasst sowie die (der freien Luft wegen) ganz
geschnitzte Thiir der Capella de' Pazzi im ersten Klosterhof könnten
wohl von demselben Meister sein. Noch sicherer liesse sich diess
gvermxrthen von dem einfach edeln Stahlwerk im Chor der Badia, wo
auch noch das (wohl einzige) Mittelpult aus dieser Zeit erhalten ist,
sechseckig, drüber eine kurze decorirte Stütze, welche den (neuern)
hObertheil trägt. Einfachere Thüren z. B. an S. Felice, am Pal.
Guadagni etc. (Von Giul. und Antonio da S. Galle sind keine sichern
Schnitzarbeiten vorhanden.)