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Renaissance-Decoration.
Stein und Metall.
weichen, um den Statuen das fast alleinige Vorrecht zu lassen. Ebenso
ergeht es den Altären, Emporen u. s. w. Guglielnio Bergamasco hat
az. B. in S. Salvatore den Hochnltar und den zweiten Altar links, Jac.
Sansovino ebenda das Dogengrab Venier imd den Orgellettner in die-
ser Weise gestaltet; viel einfacher und ärmer im Detail als seine
Biblioteca ist. Ein schönes Grabmal, bloss Snrcophag mit Büste
bund Untersatz, in S. Stefano (Capelle links vom Chor), dem Sanmicheli
zugeschrieben, sucht Reichthum und strengem Classicismus zu vereini-
gen. Man mag es vergleichen mit seinen veronesischen Monumenten,
cz. B. dem an der Aussenmauer von S. Eufemia. Von verzierten
d Grabplatten eine Anzahl z. B. im Chorumgang von S. Zaccaria.
Für die bronzenen Leuchter gab der berühmte des Andrea.
Rieeio im Chor des Santo zu Padua. das verlockende Beispiel eines
endlos reichen Schmuckes. Die beste spätere Arbeit ist der Leuchter
e neben dem Hoclialtar der Salute, von Andrea d'Alessandro Bresciano,
mit nicht weniger als sechs Ordnungen von allerdings hübschen Fi-
gürchen, von den Sphinxen der Basis an gezählt. Ein Werk der-
selben Hand sind wahrscheinlich auch die sechs Leuchter auf dem
Altar.
t" Von geringerm Werth und schon vorherrschend barock: die Leuch-
ter in S. Stefano (Capelle rechts vom Chorfaus den Jahren 157.7 und
81617); diejenigen in S. Giovanni e Paolo (Capelle del Rosario), wel-
llchcn auch die silbernen Leuchter in der Capelle des heil. Antonius
im Santo zu Padua nur zu ähnlich sind u. s. W.
In Padna. enthält die Kirche il Santo billig das Prächtigste.
iGleich beim Eintritt bemerkt man zwei schöne Weihhecken, das eine
mit einer guten gleichzeitigen Statuette des Täufers, das andere mit
derjenigen Christi, welche später von Tiziano Aspetti gearbeitet) ist.
Dann folgt im linken Seitenschiif das pomphafte Grabmal des Antonius
lade Royeellis (i- 1466), von florentinischer Ordnung. Der ganze Chor
ist mit reichen Marmorwänden mngeben, deren Ornament freilich nicht
zum besten gehört; er enthält dann, links neben dem Altar, eines der
berühmtesten Decorationsstücke der ganzen Renaissance: den grossen
lehernen Candclaber des Andrea Riccio (1507).