Volltext: Architectur (Bd. 1)

Siena. 
Perugia. 
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Das hübsche kleine Weihbecken in der Sacristei des Domes zua 
Siena, emaillirt und auf einen Engel gestützt, von Giov. Turini, 
und das noch einfachere bronzene in der Kirche Fontegiusta (zweiteb 
Säule links) von Giov. delle Bombar de (1480) haben durch den- 
selben monumentalen Ernst, der auch im Kleinen sich nicht zur leeren 
Niedlichkeit bequemt, eine Bedeutung die Weit über den absoluten 
Fornigehalt hinausgeht. 
L or enz 0 Ve c chietta, als Bildhauer nur ein manierirter ileissi- 
ger Nachfolger des Quercia und Donatello, als Maler den bessern 
Zeitgenossen weit nachstehend, hat als Decorator in Marmor und in 
Bronze einen eigenthümlichen Werth. Das eherne Ciborium (Sacra- c 
menthäuschen) auf dem Hochaltar des Domes, wovon sich in der 
Academie (Grosser Saal) die Originalzeiehnung befindet, hat durchd 
seine originelle energische Bildung auf die ganze sienesische Zierweise 
Einfluss gehabt; er selbst bildete (vorher oder später) den marmornene 
Aufsatz des Taufbrunuens in San Giovanni ähnlich; ein kleineres bron- 
zenes Oiborium in der Kirche Fontegiusta (2. Altar rechts), schönerf 
als diese beiden Arbeiten und in seinen untern Theilen fast griechisch 
lebendig, ist entweder von ihm oder von einem Schüler. Guss und 
Ciselirung sind durchgängig trefflich.  Das lllarmorciborium auf dem g 
Hochaltar von San Domenico giebt dasselbe Motiv freilich im aller- 
reinsten und schönsten Styl der Blüthezeit wieder, sodass man es 
den Sienesen kaiun verargen kann, wenn sie darin eine Jugendarbeit 
Michelangelwsl) erkennen wollen. 
Auch Jacopo della Quercia selbst muss hier noch einmal 
erwähnt werden, wegen des glücklich gedachten Eisengitters an der h 
Capelle des Palazzo pubblico. 
Auf dem Wege von Florenz nach Rom sind ausser den genannten 
und noch zu nennenden Arbeiten hier noch einige anzuführen, die ich 
an keiner besendern Stelle unterzubringen weiss. 
In S. Domenico zu Perugia, 4. Capelle rechts, ist die ganze Al-i 
turwand mit einer grossen Decoration von Stuccaturen und Gemälden 
4) Im Dom von Forli wird ebenfalls das Giborium dem Michelangelo zugeschrieben. 
B. Cicervne. 16
	        
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