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Prühranaissance.
Bologna.
Kirchen.
aJahr 1470. In den allerkleinsten Dimensionen repräsentirt diesen Styl
das aufgehobene Kirchlein S. Spirito. An der Kirche Corpus D0-
bmini (oder 1a Santa) ist von dem Bau des Jahres 1456 ebenfalls
nur die Fassade und vollständig nur die priiehtigste Backsteinthiir
erhalten. Sie zeigt gerade in ihrem Reichthum den tiefen Unterschied
zwischen oberitalischer und toscaniseher Decoration. Eine vollstän-
dige, aber nur einschiffige Kirche (angeblich von 1447, doch eher erst
cnach 1500) ist S. Michele in Bosco; namentlich aussen gut und ge-
diegen; das Portal dem Peruzzi beigelegt; von den Anbauten mehrere
deinfach gut. An S. Bartolommeo di Porta ravegnana ist auf zwei
Seiten die reiche Pfeilerhalle des Formigine erhalten, vom Jahr
1530 und doch noch Frührenaissance, wie Alles was noch auf vor-
herrschende Einzelwirkung ausgeht. (Das Innere, eine Säulenkirche
mit Tonnengewölben, vielleicht aus derselben Zeit, aber modernisirt.)
e In S. Giaeoino inaggiore ist das ganze Langhaus ein sehr schö-
ner Einbau vom Jahr 1497 in die ältere Kirche; einschiffig, mit je
drei Bogencapellen zwischen den vertretenden WVandpfeileru. An
fder anstosseilden S. Cecilia gewährt die kleine Kuppel von aussen
einen zierlichen Anblick.
Wie langsam und gegenüber welchem Widerstand die Renais-
gsance in Bologna eindrang, beweist z. 13.: die Annunziata. (vor Porta.
S. Mammolo), Welche noch in den 1480er Jahren gotliisch erbaut
wurde. Der WVeiterbau von S. Petronio hielt hier den gothischen
Styl überhaupt lange am Leben.
Einzelne Capellen, oft sehr hübsch mit eigenen polygonen Kup-
hpeln und Eckpilastem nach florentinischer Art: In S. Martino maggiore,
idie erste links; in der Misericordia (vor Porta Castiglione die
letzte rechts; überhaupt ist das Innere dieser gothisehen Kirche im
kJahr 1511 umgebaut; in S. Stefano: ein hübsches Capellchen links
lneben dem sog. Atrio di Pilato; in S. Giacomo maggiorer die Ca-
pella. Bentivoglio (Chorunigang), datirt 1486, (lurch ihre halb-
mmoderne Bemalung entstellt; in S. Giovaimi in Monte: an jedem
Ende des Querbaues eine.